Synlab-Aktie: Das sollten Anleger jetzt wissen
Die Aktie des Labordiagnostikers Synlab (WKN: A2TSL7) ist mit einem Kursanstieg von +3% in den Börsentag gestartet und notiert aktuell bei knapp 9,20 €. Damit setzt sie ihre momentane Seitwärtsbewegung fort. Seit dem Hoch zu Beginn 2022 mit 23,30 € hat sie einen Verlust von mehr als -60% erlitten. Lohnt sich jetzt ein Einstieg?
Die Synlab-Gruppe ist der größte europäische Anbieter von klinischen Labor- und medizinischen Diagnostikdienstleistungen nach Umsatz und durchgeführten Tests. Synlab bietet die gesamte Bandbreite innovativer und zuverlässiger medizinischer Diagnostik für Patienten, niedergelassene Ärzte, Kliniken und die pharmazeutische Industrie an. Neben dem Hauptsitz in Augsburg unterhält der Konzern in Europa zahlreiche Niederlassungen. Die Marktkapitalisierung liegt bei rund 2 Milliarden €.
Post-Corona-Verlierer
Wie viele medizinische Unternehmen profitierte der Labordiagnostiker erheblich von der Pandemie. Als Anbieter von Corona-Tests machte das Unternehmen damit erhebliche Umsätze. Mit dem Rückgang der Pandemie brach dieses Geschäft massiv ein.
Heute ist der Anteil des Umsatzes von Corona-Tests sehr gering und geht weiter zurück. Das traditionelle Labor- und Testgeschäft tritt wieder in den Vordergrund.
Jahresauftakt gelungen
Ein Vergleich der Finanzkennzahlen des ersten Quartals mit dem Vorjahreszeitraum ist wenig sinnvoll, damals waren die Finanzkennzahlen erheblich durch die Sonderkonjunktur der Corona-Tests geprägt. Deshalb hat der Augsburger Konzern richtigerweise den Corona-Anteil nicht berücksichtigt. Der Anteil betrug im ersten Quartal nur noch 26 Millionen €.
Der Umsatz ist mit 702 Millionen € gegenüber dem Vorquartal konstant geblieben. Im Vorjahreszeitraum, also mit Corona-Umsatz, lag der Umsatz bei 1,06 Milliarden €, das würde einem Rückgang von 34% entsprechen.
Das organische Wachstum in den ersten drei Monaten liegt bei 10%. Erwartet wurden nur 4%, das zeigt, dass die Nachfrage nach den traditionellen Produkten wieder steigt.
Beim Ergebnis konnte gegenüber dem Vorquartal eine deutliche Verbesserung erreicht werden. Das operative EBITDA stieg von 90 Millionen € auf 119 Millionen €. Die EBITDA-Marge verbesserte sich um 4 Prozentpunkte auf 16,9%. Zu dieser Ertragssteigerung hat das Effizienzsteigerungsprogramm „Salix“ rund 10 Millionen € beigetragen.
Mathieu Floreani, CEO des Synlab-Konzerns, kommentierte das Geschäftsergebnis so:
Synlab ist mit einem organischen Wachstum von 10,0 % trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds und des Inflationsdrucks sehr gut in das Geschäftsjahr 2023 gestartet.
Jahresprognose bestätigt
Der gelungene Jahresauftakt bestätigt Synlab in seiner bisherigen Prognose. Danach soll ein Umsatz von 2,7 Milliarden € erreicht werden, die operative EBITDA-Marge soll einen Wert von 16 bis 18% erreichen.
Die Ausgaben für Forschung & Entwicklung wurden auf 100 Millionen € gedeckelt, um das Produktivitätsniveau vor der Pandemie wieder zu erreichen.
Lohnt sich hier eine Investition?
Seit der Erstnotiz im Mai 2021 mit rund 19 € ist der Kurs mittlerweile um -52% eingebrochen. Dies zeigt, dass der damalige Ausgabekurs wegen des Corona-Hypes zu hoch war. Das jetzige Kursniveau dürfte dem fairen Wert entsprechen.
Bei der zukünftigen Kursentwicklung liegt die Besonderheit vor, dass der Großaktionär Cinven ein Interesse an einer Komplettübernahme signalisiert hat, der Übernahmepreis pro Aktie soll bei 10 € liegen. Das entspricht einem Aufschlag von rund 11%.
Aktie uninteressant
Meiner Meinung nach ist die Aktie momentan uninteressant. Sollte die Übernahme kommen, ist das Kurspotenzial limitiert. Sollte sie dagegen seitens Synlabs abgelehnt werden, ist mit einem Kursrückgang zu rechnen. Die Unsicherheit ist hier also sehr hoch, das ist für mich keine Basis für ein Investment.
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