Suse-Aktie +52%: Was ist denn hier los?
Die Suse-Aktie (WKN: SUSE5A) zeigte am Donnerstag sehr verdächtige Signale – erst wurde der Titel vom Handel ausgesetzt, nachbörslich stieg er dann um +52% auf 14,72 €. Was ist hier passiert? Und wie geht es für die Aktie jetzt weiter?
ℹ️ Suse vorgestellt
Suse ist ein international tätiges Softwareunternehmen, dessen Hauptprodukt die gleichnamige Linux-Distribution und der dazugehörige Kundendienst ist. Das in Nürnberg ansässige Unternehmen notiert seit Mai 2021 an der Börse und ist Mitglied im SDAX. Die Marktkapitalisierung von Suse liegt aktuell bei ca. 2,1 Milliarden €.
Übernahme lässt Aktie steigen
Zu 30 € war die Aktie von Suse in einer sehr heißen Börsenphase an die Märkte gekommen. Jedoch zeigte der Trend seitdem deutlich nach unten. Mehr als zwei Drittel verlor die Aktie im Verlauf der vergangenen zwei Jahre, zuletzt sogar bis unter die Marke von 10 €.
Allerdings sorgte dieser Abverkauf nicht nur für enttäuschte Anleger, sondern auch dafür, dass der Mehrheitsaktionär EQT offensichtlich mit dem Börsen-Listing des Unternehmens zu hadern begann. Aus diesem Grund veröffentlichte die Investmentgesellschaft am Donnerstag auch ein Übernahmeangebot für die 20% der Aktien, welche ihnen bislang nicht gehört hatten.
So soll Suse zu 16 € je Aktie von der Börse genommen werden – außerdem soll es noch eine zusätzliche Zwischendividende für Anleger geben. EQT begründete den Schritt so:
Ziel ist, dass sich Suse ohne den kurzfristigen Ergebnisdruck des Kapitalmarktes vollständig auf die Umsetzung einer Strategie der langfristigen Wertsteigerung fokussieren kann.
Adieu Suse
Damit heißt es wohl „Adieu Suse“, denn die Aktie stieg nach einer Handelsaussetzung während der Xetra-Öffnungszeiten im nachbörslichen Handel um +52% in die Nähe der 15-Euro-Marke. Dies indiziert bereits, dass Anleger wenig Sorge über den Erfolg dieser Übernahme haben.
Trotzdem dürfte die Börsengeschichte des Nürnberger IT-Dienstleisters für die meisten Anleger keine Erfolgsgeschichte gewesen sein. Selbst wenn die Aktie nämlich zu 16 € an den Großaktionär geht, so steht seit dem IPO weiterhin ein Minus von mehr als -46%.
Dies zeigt, dass Anleger hier wichtige Lehren ziehen können: In Hype-Zeiten sollte man sich ausnahmslos von IPOs aufgrund der mehr als sportlichen Bewertungen und Aussichten fernhalten.
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