Sika-Aktie: Das spricht für höhere Notierungen
Die Sika-Aktie (WKN: A2JNV8) reagiert auf die Bekanntgabe der vorläufigen Quartalszahlen mit einem Kursgewinn von +3,7% auf aktuell 250 Schweizer Franken (FSR). Damit kann sie einen Teil des Kursrückganges seit Anfang April wieder ausgleichen. Von den Kursen zu Jahresbeginn 2022 ist sie jedoch noch immer weit weg, hier lag sie bei rund 380 SFR.
Die Sika AG ist ein global tätiges Unternehmen der Spezialitätenchemie zum Kleben und Dichten. Zu den Kunden gehören die Baubranche sowie die produzierende Industrie, hier insbesondere die Fahrzeugindustrie. Neben dem Hauptsitz in Baar ist das Schweizer Unternehmen in mehr als 90 Ländern mit Produktionsstätten und Niederlassungen vertreten. Die Marktkapitalisierung liegt bei 38,5 Milliarden SFR.
Nachfrage unterschiedlich entwickelt
Die Nachfrage nach den Produkten hat sich unterschiedlich entwickelt. In der Baubranche hat sich der Rückgang der Bauleistung negativ ausgewirkt. Im Bereich der Autoindustrie hat die Nachfrage nach Klebe- und Dichtungsprodukten um 15% zugelegt.
Auch in den einzelnen Absatzmärkten war die Entwicklung unterschiedlich. Auf dem EMEA-Markt war ein Umsatzrückgang von 4,75% zu verzeichnen, in Afrika und dem Nahen Osten stieg der Umsatz zweistellig.
Der chinesische Markt hat nach einer anfänglichen Schwäche zuletzt wieder zugelegt.
Geschäftsentwicklung zufriedenstellend
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hat sich der Konzernumsatz um 3% auf 2,33 Milliarden SFR reduziert, ohne Währungsverluste wäre er um 1% gewachsen. Allerdings ist der Vergleich zu relativieren, da der Umsatz im ersten Quartal 2022 um 20% gestiegen war.
Zur Ertragsentwicklung wurden keine näheren Aussagen gemacht. Die Bruttogewinnmarge im Geschäftsjahr lag bei 49,5%, daher dürfte das Bruttoergebnis bei etwa mindestens 1,15 Milliarden SFR liegen. Genauere Angaben werden wahrscheinlich bei der Bekanntgabe der endgültigen Zahlen erfolgen.
Thomas Hasler, CEO von Sika, kommentiert die Entwicklung so:
Sika hat die konjunkturellen Herausforderungen im ersten Quartal gut gemeistert. Mit unserem ausgewogenen Produkt- und Umsatzmix haben wir Schwankungen in den einzelnen Regionen erfolgreich ausgleichen können. Wie erwartet war das erste Quartal schwierig, wir halten aber aufgrund einer erwarteten Belebung der Märkte an unseren Wachstumsambitionen für das ganze Jahr fest.
Prognose beibehalten
Trotz der leicht rückgängigen Entwicklung im ersten Quartal hält das Chemieunternehmen an seiner Jahresprognose fest. Danach soll ein Umsatzwachstum von 6 bis 8% eintreten. Beim operativen EBIT geht man von einem überproportionalen Anstieg aus.
Übernahme noch offen
Die geplante Übernahme von MBBC vom Chemie-Riesen BASF ist noch nicht final abgeschlossen, sie soll laut Aussagen des Managements im zweiten Halbjahr vollzogen werden.
Mit dieser Übernahme soll langfristig ein deutliches Wachstum erzielt werden. Die Übernahmekosten belaufen sich auf 5,5 Milliarden SFR.
Wie sind die Aussichten einzuschätzen?
Insgesamt befindet sich das Papier immer noch in einer Konsolidierungsphase, allerdings ist eine Trendwende vom Tief im September 2022 zu erkennen: Der damalige Tiefstwert lag bei 232 SFR.
Die Bestätigung der Jahresprognose kann als Indikator für eine Ertragssteigerung angesehen werden. Wenn der Ertrag bei einem rückläufigen Quartalsumsatz steigen soll, muss sich die Gewinnmarge verbessert haben.
Weiteres Potenzial vorhanden
Meiner Meinung nach ist die letzte Kurskorrektur positiv zu werten. Hierzu haben sicherlich auch die jüngsten Turbulenzen aufgrund der Banken-Krise beigetragen. Substanziell ist der Kursrückgang nicht zu rechtfertigen. Mit dem Rückgang bieten sich wieder Chancen auf höhere Notierungen.
Das sehen auch die Analysten so, deren mittleres Kursziel liegt bei 291 SFR. Jefferies und Barclays geben eine Kaufempfehlung ab, BNP Paribas sowie die Société Générale stufen die Aktie als neutral ein. Eine Verkaufsempfehlung liegt nicht vor.
Der zukünftige Kursverlauf wird wahrscheinlich weiterhin volatil bleiben, Anleger sollten daher immer wieder Kursgewinne auch realisieren.
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