Rheinmetall: Das gibt der Aktie erneut Auftrieb
Nach mehreren aufsehenerregenden Aussagen von Konzernchef Pappeger ist die Rheinmetall-Aktie (WKN: 703000) wieder voll auf Allzeithoch-Kurs. Am Wochenende hat nun der brandenburgische Ministerpräsident Woidke positive Schlagzeilen für den Rüstungshersteller erzeugt. Wohin kann es für das DAX-Papier noch gehen?
Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf ist nach Airbus der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern, entwickelt und vertreibt aber auch Komponenten, Systeme und Services für den zivilen Bereich. Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt ca. 10,5 Milliarden €.
Bundesländer buhlen um Jet-Produktionsstätte
Nach einer leichten Schwächephase im April und Mai gibt die Rheinmetall-Aktie dank einem positiven Newsflow im laufenden Monat wieder mächtig Gas (+11%). Am Montagmorgen klettert der Rüstungstitel erneut um knapp +1% auf 262,22 €, nachdem der brandenburgische Ministerpräsident Dietmar Woitke am Wochenende für das Unternehmen neue Schlagzeilen erzeugt hat.
Woitke will sich demnach darum bemühen, dass Rheinmetall die Produktion von Teilen des Kampfjets F-35 in sein Bundesland ansiedelt. Die „Märkische Allgemeine“ zitiert ihn mit den Worten:
Ich wäre ein schlechter Ministerpräsident, wenn ich das nicht versuchen würde.
Brandenburgs Landesvater gab demnach jedoch auch an, an den Verhandlungen nicht direkt beteiligt zu sein und zum Stand der Gespräche entsprechend nichts sagen zu können. Auch andere Länder wie Niedersachsen haben dem Bericht zufolge Interesse an einer Rheinmetall-Ansiedlung.
Der F-35 ist ein Jet des US-Herstellers Lockheed Martin, mit dem die Luftwaffe dank des 100-Milliarden-€-Sonderbudget nun ausgerüstet werden soll. Rheinmetall hat mit den Amerikanern im vergangenen Herbst eine Kooperation geschlossen, um die Rumpfmittelteile der Kampfjets in Deutschland zu fertigen.
Reichlich Futter für den Aktienkurs
Die Rheinmetall-Aktie ist derzeit auf dem besten Weg, das erst Anfang April bei 281,30 € erklommene Allzeithoch erneut zu verbessern. Das dürfte spätestens dann gelingen, wenn der Milliarden-schwere Munitions-Rahmenvertrag mit der Bundesregierung bald in trockenen Tüchern ist. So hatte Konzernchef Papperger erst vor wenigen Tagen bestätigt, dass eine Unterzeichnung unmittelbar bevorsteht.
Dass der Rheinmetall-CEO zudem in der öffentlichen Kommunikation derzeit nicht mit Superlativen geizt, gibt dem seit Kriegsausbruch vervielfachten Aktienkurs regelmäßig neue Unterstützung. So prophezeite Papperger zuletzt das beste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte und den mittelfristigen Anstieg des Börsenwerts auf 17 Milliarden €.
Den Aufschwung in der Rüstungsindustrie wollen die Düsseldorfer zudem nutzen, um in diverse zivile Bereiche zu investieren. Das Unternehmen will demnach künftig „besonders leise“ Kompressoren für Wärmepumpen liefern und entwickelt derzeit „in Bordsteine integrierte Elektroladepunkte“. Für sein wenig ertragreiches Kolbengeschäft suche der Rüstungshersteller hingegen einen Käufer.
Aktie gehört weiterhin ins Depot
Der Auftragsbestand von Rheinmetall ist zuletzt auf über 30 Milliarden € angeschwollen und dabei hat die Verteilung des Militärsonderbudgets des Bundes gerade erst begonnen. Im Moment spricht viel dafür, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren auf Rekordjagd bleiben und die Aktie weiteres Aufwärtspotenzial verwirklichen wird – auch weil ein Frieden in Osteuropa bedauerlicherweise derzeit nicht in Sicht ist.
Trotz der Rallye der vergangenen eineinhalb Jahre ist die Rheinmetall-Aktie mit einer 17-fachen Gewinnbewertung (2023e) alles andere als übermäßig teuer. Für Anleger, die Rüstungsaktien nicht aus Prinzip ablehnen, stellt der DAX-Titel aus meiner Sicht daher eine renditeträchtige Depotbeimischung dar.
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