Mercedes-Benz-Aktie: Weiterhin ein Opfer von Trump?

Die Mercedes-Benz-Aktie reagiert auf die Zahlen des ersten Quartals mit einem Rückgang von -1,7%; aktuell steht sie bei 53,60. Zurzeit erleben die Anleger eine Achterbahnfahrt, abhängig von der Nachrichtenlage aus den USA. Was bedeutet das für die Aktie?

Zahlen wie erwartet ausgefallen

Dass ein Gewinneinbruch erfolgen würde, war zu erwarten. Hierfür sind die weltweiten Baustellen des Konzerns zu groß. Einerseits schwächelt der Absatz in China, dort werden preisgünstigere E-Autos bevorzugt. Hier ist der Stuttgarter Konzern nicht gut aufgestellt. Die zweite große Baustelle ist der US-Markt. Seit der Zollerhebung von 25% auf Autoimporte ging der Umsatz dort zurück.

Der Konzernumsatz in den ersten drei Monaten sank um 4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 35,8 Milliarden €. Während es im PKW-Geschäft zu einem Rückgang von 8% kam, verbesserte sich der Umsatz im kleineren Van-Geschäft um 6%.

Viel stärker traf es die Ertragslage. Das bereinigte EBIT sank um 25% auf 3,6 Milliarden €. Der Nettogewinn sank um 25% auf 3 Milliarden €. Somit sank der Gewinn überproportional zum Umsatzrückgang. Innerhalb der Segmente traf es die PKW-Sparte heftig. Hier sank das bereinigte EBIT um 44% auf 2,3 Milliarden €. Im Van-Geschäft stieg es um 11% auf 800 Millionen €.

Beide Sparten entwickelten sich stark gegenläufig. Die PKW-Sparte ist das größte Sorgenkind des Konzerns. Positiv entwickelte sich der Free Cashflow – er stieg von 2,16 auf 2,23 Milliarden €. Der Konzern verfügt über finanzielle Mittel von 33,6 Milliarden €.

Harald Wilhelm, CFO von Mercedes-Benz, kommentierte das Ergebnis so:

Mercedes-Benz hat im ersten Quartal dank des disziplinierten Go-to-Market-Ansatzes und begehrenswerter Produkte einen soliden Free Cash Flow erzielt, trotz eines volatilen Wirtschaftsumfelds und externer Herausforderungen.

Prognose unsicher

Aufgrund der erratischen US-Politik ist es derzeit ungewiss, ob die Prognose erreicht werden kann. Bleibt es bei den US-Zöllen von 25%, wird die Profitabilität darunter stärker leiden. Ein Zoll von 10% reduziert die Umsatzrendite um 1%.

Die Ziele wurden zwar bestätigt, allerdings wurde auf die Unsicherheit hingewiesen. Demnach soll im PKW-Segment eine Umsatzrendite von 6 bis 8% und im Vans-Geschäft eine von 10 bis 12% erreicht werden.

Was ist von der Aktie zu erwarten?

Insgesamt befindet sich die Mercedes-Benz-Aktie in einem schwierigen Umfeld. Eine Vorhersage ist wegen der unsicheren Lage in den USA sehr problematisch. Zuletzt ruderte Trump bei den Zöllen für Autos wieder teilweise zurück.

Meiner Meinung nach ist vorerst mit einer höheren Volatilität zu rechnen. Dennoch sehe ich weiteres Potenzial und halte einen Kurs von 60 € für realistisch. Die Mehrheit der Analysten ist positiv gestimmt und erwartet Kurse im Bereich von 64 bis 73 €. Die UBS ist mit ihrem Zielkurs von 50 € vorsichtiger.

Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von rund 8%. Passend dazu: In unserem exklusiven Report „Dividenden Top-Picks 2025“ werden zehn Aktien vorgestellt, die das Zeug dazu haben, die Basis für ein solides passives Einkommen zu bilden.

Mein Fazit: Trotz der unsicheren Lage bietet das derzeitige Kursniveau der Mercedes-Benz-Aktie weiteres Potenzial.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Mercedes-Benz. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.