Katek: Worunter die Aktie leidet und was zu erwarten ist

Die Aktie von Katek (WKN: A2TSQH) notiert aktuell bei 14,30 €. Seit Jahresanfang bewegt sie sich in einem Korridor von 13 bis 15 €. Nach dem Hoch Ende 2021 mit rund 31,50 € ist seine Kurshalbierung eingetreten. Ist das jetzige Niveau wieder für einen Einstieg interessant?

Expansion fortgesetzt

Ziel des Unternehmens ist, sein dynamisches Wachstum durch gezielte Übernahmen zu forcieren. Dies gilt insbesondere für Länder, in denen es noch nicht präsent ist.

Im letzten Jahr wurde die Übernahme der SigmaPoint abgeschlossen, diese soll künftig in Katek Kanada aufgehen. SigmaPoint ist ein führender Elektronikdienstleister in Kanada und ergänzt die Produktpalette hervorragend.

Mit dem Vollzug einer weiteren Übernahme in den USA wird im zweiten Halbjahr gerechnet. Hierbei handelt es sich um die Nextek Inc., einem Spezialunternehmen für Elektronik in den Bereichen Air & Defence.

Wachstum zweistellig

Der Geschäftsbericht zeigt, dass das dynamische Wachstum des vergangenen Geschäftsjahres sich auch in den ersten drei Monaten fortsetzte. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 26,4% auf 200 Millionen €. Ein Drittel kommt von SigmaPoint und zwei Drittel beruhen auf einem organischen Wachstum. Sehr stark war das Umsatzwachstum im Segment „Solar & Renewable“ mit 52%.

Auch die Ertragslage entwickelte sich sehr gut. Das operative EBITDA stieg von 5,1 auf 6,8 Millionen €, das entspricht einem Wachstum von rund 33%. Neben dem Umsatzwachstum trug die Kostenweitergabe an die Endkunden dazu bei.

Sehr positiv ist, dass beim Konzernergebnis ein Gewinn von 8 Millionen € erreicht wurde – in der Vorjahresperiode lag der Nettoverlust bei 0,7 Millionen €.

Rainer Koppitz, CEO der Katek SE, kommentiert die Geschäftsentwicklung so:

Wir freuen uns über das positive Ergebnis und dass wir unser starkes Wachstum unvermindert fortsetzen können.

Weiteres Wachstum geplant

Die Dynamik von 2022 soll sich im laufenden Jahr weiter fortsetzen. Die gute Auftragslage bietet hierfür eine solide Basis. Das Umsatzwachstum soll mindestens bei 10% liegen, insgesamt wird ein Gesamtumsatz von 750 Millionen € angestrebt.

Das bereinigte EBITDA soll um 20% verbessert werden. Neben diesen Zielen wird es sehr wichtig sein, dass ein Gewinn beim Konzernergebnis erzielt wird. Im letzten Geschäftsjahr lag der Nettoverlust bei rund 7 Millionen €.

Kursaussichten positiv

Insgesamt zeigt sich, dass der Ausgabepreis beim Börsengang im Mai 2021 mit 23 € zu hoch war. Das kommt davon, dass der bisherige Eigentümer Kasse machen will. Nach einem kurzfristigen Anstieg ging es dann stetig bergab. Bei der Kapitalerhöhung Ende 2022 war der Ausgabepreis mit 16,15 € realistischer.

Im Grunde genommen ist es schade, dass solch hohe Ausgabepreise zu Abverkäufen und Vertrauensverlusten führen.

Im Hinblick auf die zukünftige Wachstumsdynamik beim Umsatz und Ertrag ist das jetzige Kursniveau nicht gerechtfertigt. Für ein Hightech-Unternehmen ist die Marktkapitalisierung mit 203 Millionen € deutlich zu niedrig, hier ist ein Wert von 330 Millionen angemessener. Das entspricht einem Aktienkurs von rund 23 €.

Bis dieser Wert erreicht wird, dauert es allerdings noch eine Weile. Erst muss das verloren gegangene Vertrauen wieder zurückkehren. Daher setze ich mein erstes Kursziel bei 18 €. Die Analysten von Warburg und Hauck Aufhäuser sehen den fairen Kurswert bei 29,50 € bzw. 27 €. Langfristig ist das realistisch, mittelfristig jedoch zu hoch.

Mein Fazit: Es handelt sich hier um eine Hightech-Perle, die bei Vertrauensrückkehr viel Potenzial bietet. Für langfristig orientierte Anleger eignet sich die Aktie hervorragend als Depotbeimischung.

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