Deutz-Aktie: Rebound gelungen – und jetzt?

Die Deutz-Aktie muss am Mittwoch einen Rückgang von -1,2% hinnehmen und steht aktuell bei 7,50 €. Insgesamt ist der Rebound nach dem Kurseinbruch im April nach der US-Zolldiskussion jedoch gelungen. Was ist hier nun zu erwarten?

Zufriedenstellender Start ins neue Geschäftsjahr

In den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres zeichnet sich eine verbesserte Konzernsituation ab. Hiervon sind die am 30. April veröffentlichten Quartalszahlen geprägt.

Besonders positiv ist der deutlich verbesserte Auftragseingang; gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg er von 419 auf 546 Millionen €. Der größte Anstieg ist in der Sparte Solution eingetreten, hier sprang er von 10 auf 70 Millionen €. Auch im Segment Engines & Service ist ein markanter Anstieg zu verzeichnen.

Der Umsatz stieg um 7,5% auf 489 Millionen €, besonders gut lief das Service-Geschäft. Der größte Absatzmarkt ist Europa, gefolgt von den USA.

Die Ertragslage kann noch nicht überzeugen. Das operative EBIT vor Sondereinflüssen verringerte sich von 27,6 auf 21 Millionen €. Dementsprechend sank auch die EBIT-Marge von 6,1 auf 4,3%. Aufgrund hoher negativer Sondereffekte in Höhe von 25 Millionen fiel beim EBIT ein Verlust von 4 Millionen € an. Dieser Sondereffekt führte auch dazu, dass beim Periodenergebnis ein Verlust von 10 Millionen € zustande kam.

Die Sonderkosten resultieren überwiegend aus dem Restrukturierungsprogramm, hierbei geht es im Wesentlichen um eine Personalreduzierung. Ab 2026 sollen sich die gesamten Kosten um jährlich 50 Millionen € reduzieren.

Beim Umsatz und Auftragseingang machten sich die im Jahr 2024 getätigten Übernahmen positiv bemerkbar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ertragslage in den kommenden Quartalen entwickelt.

Prognose bestätigt

Die Jahresprognose für 2025 wurde beibehalten. Demnach wird mit einem Umsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden € gerechnet. Die EBIT-Marge soll bei 5 bis 6% liegen. Der Free Cashflow soll bei einem ähnlichen Wert wie im Vorjahr mit rund 24 Millionen € liegen.

Bis 2028 plant der Konzern, den Umsatz auf 3,2 bis 3,4 Milliarden € zu verbessern. Die EBIT-Marge soll dann auf 8 bis 9% steigen. Um diese Ziele zu erreichen, sind Zukäufe vorgesehen.

Was bedeutet das für die Aktie?

Der Kursanstieg seit Jahresanfang beruht überwiegend auf den Aussichten, von dem Sondervermögen für Rüstung in Höhe von 500 Milliarden € zu profitieren. Dies wird jedoch erst in den kommenden Jahren kommen. Für die kurzfristige Kursentwicklung ist noch das Motorengeschäft im zivilen Bereich maßgebend.

Der Konzern ist mit seinem Restrukturierungsplan auf dem richtigen Weg, allerdings sind die Ertragsauswirkungen noch nicht sichtbar. Meiner Meinung nach ist das Kurspotenzial vorerst begrenzt, einen fairen Wert sehe ich bei 8,50 €. Kursrückschläge können wieder durch US-Zölle eintreten.

Dieser Ansicht ist auch die DZ Bank, sie erhöhte ihren Zielkurs von 7,80 € auf 8,30 €. Hauck Aufhäuser mit 10,30 € und Warburg Research mit 10,90 € sind wesentlich zuversichtlicher. Im Fall einer deutlichen Ertragssteigerung sind deren Zielkurse jedoch berechtigt.

Mein Fazit: Vorerst besteht nur ein geringes Kurspotenzial und je nach Nachrichtenlage kann es zu größeren Kursschwankungen kommen.

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