CompuGroup-Aktie -17% – jetzt preiswert zuschlagen?

Die Aktie von CompuGroup Medical (WKN: A28890) musste am Mittwoch schwere Verluste hinnehmen, in der Spitze mehr als -17%. Die Marktteilnehmer waren über die schwache Ertragslage im vierten Quartal enttäuscht. Heute erholte sich die Aktie wieder leicht und steht aktuell bei knapp 33€. Für Anleger eine günstige Einstiegschance?

Geschäftsentwicklung wie erwartet …..

Im dritten Quartal verlangsamte sich der positive Trend des ersten Halbjahres, dennoch fiel die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Jahr insgesamt solide aus. Der am 6. Februar veröffentlichte Quartalsbericht zeigt, dass die Finanzkennzahlen innerhalb der Erwartungen liegen.

Der Konzernumsatz auf Jahresbasis legt um 5% auf rund 1,2 Milliarden € zu. Der Zuwachs im Geschäft mit Krankenhäusern fiel mit 13% sehr hoch aus. Das Geschäft mit den Arztpraxen verlief dagegen schlechter. Positiv ist, dass der Anteil der wiederkehrenden Umsätze mit 69% einen hohen Wert erreicht.

Die operative Ertragslage verbesserte sich überproportional. Das EBITDA stieg um 13% auf 265 Millionen €. Damit lag es allerdings im unteren Bereich der Prognose von 260 bis 300 Millionen €. Sehr stark fiel der Free Cashflow aus – er stieg um 64% auf 113 Millionen €.

Bei diesen prozentualen Veränderungen ist zu berücksichtigen, dass das Vorjahr sehr stark war. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren ist die Geschäftsentwicklung insgesamt gut ausgefallen.

Michael Rauch, CEO der CompuGroup Medical, kommentierte die Geschäftsentwicklung so:

Unser strategischer Kurs zahlt sich mehr und mehr aus. Wir haben frühzeitig erhebliche Investitionsmaßnahmen ergriffen, um digitale Lösungen für das Gesundheitswesen voranzutreiben.

… aber Marktteilnehmer dennoch enttäuscht

Entscheidend für die Abstrafung der Aktie ist jedoch die Entwicklung im vierten Quartal. Hier ging der Umsatz um 6% auf 307 Millionen € zurück. Der operative Gewinn verbesserte sich dennoch um 2% auf 69 Millionen €.

Die geplanten Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 26 Millionen € wurden im vierten Quartal verbucht. Dies führte unterm Strich zu einem Verlust von 15,5 Millionen €. Dies kam bei den Marktteilnehmern nicht gut an.

Ist der Kursrückgang zu hoch ausgefallen?

Um es gleich zu sagen, ich halte den Kursrückgang für nicht gerechtfertigt. Operativ wurden die Prognosewerte erreicht, auch wenn das EBITDA im unteren Bereich liegt. Die höheren Aufwendungen für Personalanpassungen sind einmalig und dürften sich zukünftig positiv auswirken.

In diesem Artikel bin ich auf den fairen Wert der Aktie eingegangen. Ich halte an meinem Zielkurs von 50 € weiterhin fest. Die Analysten von Warburg Research und der Baader Bank behalten ihre Einschätzungen ebenfalls aufrecht – deren Zielkurs liegt bei 65 € bzw. 76 €.

Mein Fazit: Der Kurseinbruch ist zu hoch ausgefallen, er eröffnet jedoch wieder günstigere Einstiegschancen.

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