CompuGroup: Was jetzt für diese Aktie spricht

Die Aktie von CompuGroup Medical (WKN: A28890) ist mit einem leichten Kursverlust in den Tag gestartet und steht aktuell bei 35,08 €. Insgesamt verlief die Kursentwicklung bisher enttäuschend. Seit dem Hoch im Februar bei rund 50 € beträgt der Verlust während dieser Zeit -29%. Lohnt sich jetzt ein Investment?

E-Rezept erfordert hohe Digitalisierung

Mit der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts 2024 steigt der Digitalisierungsbedarf bei den Ärzten und Apotheken. Voraussetzungen für das Funktionieren sind eine stabile Infrastruktur sowie leistungsfähige Software. Hier kommen die Lösungen des Koblenzer Unternehmens ins Spiel.

Viele Arztpraxen und Apotheken wurden schon im Vorfeld tätig und haben mit dem Digitalisierungsprozess begonnen. Aber noch immer besteht Nachholbedarf bei der Aufrüstung vorhandener Systeme. Bei dem Arzt-Info-System von CompuGroup ist ein enormer Anstieg seit Jahresanfang festzustellen.

Da viele Systeme als Software as a Service (SaaS) installiert sind, dürfte sich der Anteil der wiederkehrenden Umsätze deutlich erhöhen. Insgesamt wird sich die Einführung des E-Rezepts positiv auf das Unternehmen und damit auf die Kursentwicklung auswirken.

Dr. Ulrich Thomé, Geschäftsführender Direktor Ambulatory Information Systems, beschreibt die Situation so:

Der starke Hochlauf bei E-Rezepten zeigt: Die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen macht große Fortschritte. Mit den elektronischen Rezepten kommt sie nun auch bei allen Patientinnen und Patienten an. CompuGroup Medical treibt diese Entwicklung in vielfältiger Weise voran.

Weiteres Wachstum

Die positive Entwicklung der beiden Vorquartale hat sich etwas abgeschwächt, dennoch fiel der am 9. November veröffentlichte Quartalsbericht positiv aus. Umsatz und Ertrag verbesserten sich im dritten Quartal nur sehr geringfügig. Auf Sicht der ersten neun Monate sieht es anders aus; der Konzernumsatz stieg um 10% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf knapp 881 Millionen €.

Deutlich stärker fiel das Wachstum beim operativen EBITDA aus – es zog um 18% auf 194,6 Millionen € an. Die sich daraus ergebende operative Gewinnmarge stieg von 21% auf 22%. Unterm Strich verbesserte sich der Konzerngewinn von knapp 60 Millionen € auf 62,3 Millionen €.

Zusammenfassend ist die Geschäftsentwicklung positiv verlaufen, mit einer Fortsetzung im vierten Quartal ist zu rechnen.

 Prognose bestätigt

Aufgrund dieser hervorragenden Entwicklung wurde die bisherige Jahresprognose bestätigt. Danach wird ein organisches Umsatzwachstum von 5% erwartet. Das EBITDA soll zwischen 260 und 300 Millionen € liegen, zuletzt lag es bei dem bisherigen Rekordwert von 234 Millionen €.

Diese Werte sind eher als konservativ zu bewerten. Die bisher erreichten Werte zeigen, dass die Erwartungen wahrscheinlich übertroffen werden.

Potenzial vorhanden

Insgesamt konnte die Aktie von der allgemeinen guten Börsenstimmung zum Jahresende nicht profitieren. Bei Nebenwerten ist das nicht ungewöhnlich, da sie nicht im Fokus institutioneller Anleger stehen.

Meiner Meinung nach ist die Aktie deutlich unterbewertet. Der Kursrückgang ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. Das zweite Quartal fiel gut aus, sogar besser als erwartet. Ich halte Kurse um 50 € für gerechtfertigt und sehe daher weiteres Kurspotenzial.

Dieser Ansicht sind auch die Analysten. Jefferies senkte zuletzt zwar seine Einschätzung, erwartet aber immer noch einen Kurs von 45 €. Warburg Research und die Baader Bank erwarten einen Kurs von 70 €.

Mein Fazit: Die Aktie bietet Potenzial und eignet sich hervorragend als Depotbeimischung.

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