Commerzbank-Aktie: Das sieht doch gut aus
Die Aktie der Commerzbank (WKN: CBK100) hat eine fulminante Rallye aufs Parkett gelegt, der Kurs steht bei 10,16 € und hat sich seit Juli 2022 fast verdoppelt. Heute meldet das Institut vorläufige Geschäftszahlen für 2022. Hat das Papier jetzt noch Potenzial?
Die Commerzbank AG ist basierend auf der Bilanzsumme von zuletzt 507 Milliarden € die viertgrößte Bank Deutschlands. Seit zwei Jahren befindet sich das Kreditinstitut in einer tiefgreifenden Restrukturierung, der fast 10.000 Stellen und rund die Hälfte aller Filialen zum Opfer fallen sollen. 2024 soll die Transformation abgeschlossen sein. Der Börsenwert des Unternehmens beläuft sich aktuell auf 12,69 Milliarden €.
SD-Tipp bei 7,67 €
Dass die Commerzbank 2022 eine starke Geschäftsentwicklung vorzuweisen hatte, war bereits seit Mitte November klar. Wir haben in diesem Artikel den Tipp gegeben, den vorübergehenden Kursrücksetzer auf seinerzeit 7,67 € mutig zu nutzen. Mittlerweile stehen +30% mehr auf der Kurstafel.
Zurück in den Dax?
Kurz und knackig meldet das Geldhaus heute Morgen vorläufige Zahlen und liefert den Hintergrund gleich dazu: „Commerzbank erfüllt Dax-40-Kriterium von positivem EBITDA in den vergangenen beiden Geschäftsjahren.“
Dabei handelt es sich natürlich nicht um ein Kriterium der Bank, sondern um eines der Deutschen Börse. Ein positives EBITDA ist dabei nur eine der Bedingungen, die Dax-Anwärter erfüllen müssen. Auch die Free-Float-Marktkapitalisierung spielt zum Beispiel eine gewichtige Rolle.
3,37 Milliarden € EBITDA erzielt
Laut der vorläufigen Zahlen hat die Commerzbank 2022 ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,371 Milliarden € erzielt. Das Vorsteuerergebnis taxieren die Frankfurter auf 2,005 Milliarden €. Angaben zum Nettogewinn gibt es nicht.
An Abschreibungen und Wertminderungen stehen voraussichtlich 516 Millionen € in den Büchern. Die Zinsaufwendungen für Verbindlichkeiten beliefen sich laut Bank auf 815 Millionen €. Die endgültigen und detaillierten Zahlen werden am 16. Februar vorgelegt.
Finanzchefin Bettina Orlopp kommentiert:
Wir haben uns dazu entschieden, das EBITDA der Commerzbank für das Jahr 2022 bereits jetzt zu veröffentlichen, um die Unternehmen der Deutschen Börse in die Lage zu versetzen, uns mit nunmehr zwei verlustfreien Jahren in Folge als Nachfolgekandidat für Linde im Dax 40 berücksichtigen zu können.
Zur ersten Börsenliga in Deutschland zu zählen, verschafft natürlich jedem Unternehmen entsprechendes Renommee und wäre für die Commerzbank als aktueller MDAX-Konzern ein wichtiges Signal.
Aktie weiterhin nicht zu teuer
Aktuell beläuft sich der Börsenwert auf 12,69 Milliarden €. Meiner Meinung nach ist die Aktie damit trotz der monatelangen Rallye keinesfalls zu teuer, zumal die Zinsen im Euro-Raum weiter steigen werden und der Bank somit höhere Nettozinserträge verschaffen werden.
Nicht von ungefähr hat die Commerzbank ihre Ertragsprognose für 2024 auf 10 Milliarden € angehoben.
Nach dem Überschreiten der 10-€-Marke sieht es auch charttechnisch gut aus für das Papier. Allerdings könnte ich mir nach dem starken Jahresauftakt eine kleine Verschnaufpause vorstellen. Anleger könnten sich hier auf die Lauer legen.
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