Die PayPal-Aktie (WKN: A14R7U) verlor zum Wochenauftakt erneut deutlich, obwohl ein Teil einer neuen Zukunftsstrategie des Zahlungsdienstleisters bekannt wurde. Warum ist die Börse hier wieder pessimistisch? Und wie sind die Aussichten für das Unternehmen?
ℹ️ PayPal vorgestellt
PayPal betreibt den weltweit bekanntesten Online-Bezahldienst. Im letzten Quartal nutzten über 430 Millionen Verbraucher weltweit den Service für Online-Überweisungen und die Bezahlung von Rechnungen im Internet. Das Unternehmen mit Sitz in San José im US-Bundestaat Kalifornien ist Teil des Nasdaq 100 und des S&P 500 Index. PayPal hat einen aktuellen Börsenwert von etwa 61,5 Milliarden US$.
Angriff auf Apple, Stripe & Co.
Seit Beginn des starken Abverkaufs bei der PayPal-Aktie im Jahr 2021 geht die Angst um, dass man von Konkurrenten wie Apple Pay, Google Pay und Stripe immer mehr vom Markt verdrängt wird. Doch nun wurden Medienberichte laut, dass PayPal mit dem Projekt Quantum Leap aktiv gegen diesen Prozess vorgehen möchte.
So hieß es von mehreren Quellen unter Berufung auf zwei nicht benannte Mitarbeiter des Konzerns, dass PayPal mithilfe eines Teams aus Entwicklern bis Januar neue Features für den eigenen Service kreieren und diese bis März 2024 vollends integrieren möchte. Vor allem das Checkout-Erlebnis und neue Wallett-Funktionen stehen einem Strategiepapier zufolge dabei im Fokus.
Unter der 100-Tage-Linie
Die Börse zeigte sich allerdings überraschenderweise nicht erfreut über die Bemühungen des Unternehmens, aktiv gegen die Konkurrenz vorzugehen. Tatsächlich verlor der Titel infolge der Nachrichten -4%. Dies ist aber auch teilweise mit einer Korrektur nach einem Test der 100-Tage-Linie im Chart zu erklären.
Erfreulicherweise bleibt aber der charttechnische Erholungstrend seit Ende Oktober bei der Aktie trotz des Abverkaufs noch intakt. Soll dieser jedoch nicht zum Stehen kommen, dann muss zeitnah ein Ausbruch über die 100-Tage-Linie bei 60,47 US$ und auch über die 200-Tage-Linie bei 65,27 US$ folgen.
Turnaround könnte dauern
Ob PayPal diese Aufwärtsbewegung allerdings realisieren kann, ist eine andere Frage, denn das Verhalten der Börse gegenüber dem Papier zeigt eindeutig: Man hat sein Urteil über die Aktie schon seit Langem gefällt. Dementsprechend müssen sich Anleger, selbst wenn der Zahlungsdienstleister den operativen Turnaround schafft, darauf einstellen, dass es eventuell Jahre dauern kann, bevor die Börsianer ihre Bewertung wieder nach oben anpassen.
Wer darauf spekulieren will, sollte primär die 200-Tage-Linie im Auge behalten, wäre doch ein Durchbruch der Aktie ein erstes positives Signal gegen den übergeordneten Abwärtstrend.
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