Zalando-Aktie: Geht's noch tiefer?
Die Zalando-Aktie (WKN: ZAL111) befand sich am Dienstag kurzzeitig an der DAX-Spitze, konnte die Gewinne aber erneut nicht halten. Ist bei dem E-Commerce-Titel der Boden jetzt erreicht?
Zalando ist der größte Online-Versandhändler für Mode und Lifestyle-Produkte in Europa. Der E-Commerce-Konzern beliefert mehr als 50 Millionen Kunden in 25 europäischen Ländern und hat derzeit eine Marktkapitalisierung von etwa 7,1 Milliarden €.
Es sieht schlecht aus
Mit 25,16 € je Aktie notieren die Anteilsscheine von Zalando tiefer als im Corona-Crash im März 2020. Hintergrund ist primär die operative Schwäche einer ganzen Branche, denn E-Commerce und speziell der Bereich Mode läuft überhaupt nicht.
Da das Konsumvolumen in einem Wirtschaftsabschwung immer weiter zurückgeht, Zalando & Co. aber auf hohen Lagerbeständen sitzen, scheint der deutliche Abverkauf der Aktien absolut gerechtfertigt.
JPMorgan pessimistisch
Am Dienstag meldete sich die Investmentbank Stiefel zu Wort, die ihr Kursziel für die Aktie zwar von 55 auf 40 € senkte, die Einstufung aber auf „Buy“ beließ. Hintergrund sind dabei vor allem operative Schwierigkeiten und schlechte Ergebnisse, die Stiefel bei dem E-Commerce Riesen sieht.
Jedoch waren sich die Marktbeobachter auch darüber einig, dass sich bei Zalando im Zuge der Verwerfungen eine interessante Kaufchance ergeben könnte. Dies drückte die Aktie zunächst mit +3,2% deutlich nach oben, danach folgte aber ein extrem schneller Abverkauf. Wie geht es jetzt weiter?
Derzeit keine Kaufempfehlung
Tatsächlich sieht es sehr schlecht aus für Zalando. Die gesamtwirtschaftliche Lage lässt aktuell keinen Schluss darauf zu, dass der Karren demnächst operativ aus dem Dreck gezogen werden kann.
Charttechnisch sieht es jedoch noch bedenklicher aus, denn der schnelle Abverkauf der Aktie nach einigen Gewinnen zeigt, wie stark der Abwärtstrend ist, in dem das Papier feststeckt. Momentan sieht es deswegen auch nicht danach aus, als könnte der Titel bald einen Boden ausbilden.
Darum dürfte erst bei den Tiefs unter 20 € eine Möglichkeit für eine Erholung bestehen. Auch erst auf diesem Kursniveau sollten Anleger zuschlagen, da noch nicht abzusehen ist, wie stark ein Wirtschaftsabschwung die ganze Branche wirklich trifft.
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