Vitesco-Aktie: Jetzt gibt's also doch mehr
In den vergangenen Wochen stieg der Kurs der Vitesco-Aktie (WKN: VTSC01) weiter bis auf 94,50 € Ende letzter Woche. Und das, obwohl Schaeffler dem Autozulieferer „nur“ ein Übernahmeangebot in Höhe von 91 € je Aktie machte. Anleger spekulierten offenbar auf eine Erhöhung des Angebots. Hatten sie einen guten Riecher?
ℹ️ Vitesco vorgestellt
Die Vitesco Technologies Group AG mit Sitz in Regensburg entwickelt und produziert moderne Antriebstechnologien für Fahrzeuge. Das Unternehmen bietet Systemlösungen und Komponenten für Elektro-, Hybrid- und Verbrennungsantriebe, wie bspw. elektronische Steuerungen, Sensoren und Aktuatoren, Bauteile zur Abgasnachbehandlung und Elektroantriebe. Hervorgegangen ist das Unternehmen 2021 durch ein Spin-Off aus dem Continental-Konzern. Neben dem Hauptsitz in Regensburg unterhält Vitesco weltweit 50 Standorte. An der Börse ist der Autozulieferer aktuell rund 3,75 Milliarden € wert.
Das Übernahmeangebot wurde erhöht
Alle Anleger, die nach Bekanntgabe des Übernahmeangebots von Schaeffler noch in die Vitesco-Aktie investierten, dürfen sich über ein nettes, kleines Taschengeld freuen. Zum Wochenauftakt gab Schaeffler bekannt, das Übernahmeangebot von 91 auf 94 € je Aktie zu erhöhen.
Damit setzte sich das Vitesco-Management gegen die Schaeffler-Konzernführung durch. Die Unternehmensführung von Vitesco bezeichnete das Übernahmeangebot von Anfang an als zu gering.
Als Gegenleistung für die Erhöhung des Kaufpreises unterzeichnete das Vitesco-Management einen Vertrag zum angestrebten Zusammenschluss beider Unternehmen. Nach dem Vollzug des Erwerbs soll Vitesco mit dem Schaeffler-Konzern verschmolzen werden.
Vitesco-Aktionäre haben nun bis zum 15. Dezember Zeit, ihre Aktien anzudienen. Sollten sie dies nicht tun, werden sie sich auf das Urteil eines externen, unabhängigen Bewertungsgutachters verlassen müssen. Dieser wird in einem nächsten Schritt die Unternehmenswerte beider Unternehmen ermitteln und auf dieser Grundlage ein Umtauschverhältnis von Vitesco-Aktien in Schaeffler-Aktien festlegen. Das Vitesco-Management hat sich bereit erklärt, konstruktiv an diesem Bewertungsprozess mitzuwirken.
Für die Genehmigung der Fusion mit Schaeffler muss eine Mehrheit von 75% des Grundkapitals von Vitesco auf der Hauptversammlung Ende April 2024 dem Vorhaben noch zustimmen. Gut möglich, dass sich Schaeffler bis dahin bereits ausreichend Anteile gesichert hat, sodass die Abstimmung nur noch eine Formsache wäre.
Keine Kurssprünge mehr zu erwarten
Charttechnisch sind durch das neue Übernahmeangebot nun keine Kurssprünge mehr zu erwarten. Der Deal ist eingetütet und wird von keiner Seite mehr infrage gestellt.
Großartige Performance
Somit geht die Börsengeschichte der Vitesco-Aktie im kommenden Jahr mit größter Wahrscheinlichkeit zu Ende. Vitesco-Aktionäre dürfen sich über eine fantastische Kursperformance in den letzten anderthalb Jahren freuen. Das Papier des Autozulieferers verdreifachte seinen Kurs in diesem Zeitraum. Sie werden der Aktie somit keine Träne nachweinen müssen.
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