Süss MicroTec-Aktie im Sinkflug – was kommt jetzt?
Die Aktie der Süss MicroTec (WKN: A1K023) hat sich nach dem gestrigen starkem Kursverlust wieder leicht um +1% erholt und steht aktuell bei knapp 20 €. Damit summiert sich der gesamte Kursrückgang seit dem Hoch Mitte Juni mit 27,50 € auf rund -28%. Hat die Aktie damit genug gelitten?
ℹ️ Süss Micro Tec vorgestellt
Die in Garching bei München ansässige Süss MicroTec SE entwickelt Anlagen für die Herstellung von Mikroelektronik und -systemtechnik. Der Konzern liefert Systemlösungen für die Halbleitertechnik, die im Labor- und Produktionsbereich eingesetzt werden. Diese umfassen alle notwendigen Arbeitsschritte der Waferbearbeitung. Die Produkte werden in Deutschland, in der Schweiz und in den USA entwickelt und gefertigt. An der Börse wird das Unternehmen derzeit mit 376,5 Millionen € bewertet.
Prognose gekappt
Mitte Juli zeichnete sich ab, dass die Nachfrage sich verschlechterte, dies gilt insbesondere im Bereich MicroOptics. Um Lieferengpässe zu vermeiden, bauten die Kunden Ende letzten Jahres einen hohen Lagerbestand auf. Das macht sich bei den rückläufigen Auftragseingängen und dem Umsatz in diesem Segment bemerkbar. Auch für das zweite Halbjahr rechnet das Management hier mit keiner großen Erholung.
Die logische Folge ist, dass die Jahresprognose gekappt wurde. Statt eines Konzernumsatzes von 320 bis 360 Millionen € werden jetzt nur noch 320 bis 340 Millionen € erwartet. Diese fehlenden Erlöse wirken sich auch negativ auf die Ertragslage aus. Die operative EBIT-Marge wurde auf 9 bis 11% nach unten angepasst – zuvor waren es 10 bis 12%.
Umsatzwachstum dynamisch ausgefallen
Im Hinblick auf dieses Szenario wurden die am 3. August veröffentlichten Halbjahreswerte mit Spannung erwartet. Beim Umsatz in den ersten sechs Monaten wurde eine Verbesserung um 15,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 144 Millionen € erreicht. Der Rückgang im MicroOptics-Segment von 27 Millionen € konnte durch die anderen Segmente vollständig ausgeglichen werden. Die Umsätze im Segment Photomask Solutions stiegen massiv von 15,1 Millionen € auf 34,5 Millionen €.
Das operative EBIT verbesserte sich um 64,7% auf 8,4 Millionen €, die daraus resultierende EBIT-Marge stieg von 4,1% auf 5,8%. Die Gründe für diesen starken Ertragsanstieg sind einerseits höhere Umsätze sowie andererseits positive Fremdwährungseffekte.
Die Geschäftsentwicklung ist trotz der Prognosesenkung im ersten Halbjahr gut ausgefallen. Dies dürfte sich jedoch im zweiten Halbjahr ändern. Ob wieder ein vollständiger Ausgleich des Rückgangs im MicroPotics-Segment stattfindet, ist aufgrund der reduzierten Prognose nicht zu erwarten.
Analysten uneins
Von den letzten Analystenbewertungen fallen zwei positiv aus. Warburg Research erwartet einen Zielkurs von 33 €. Auch Hauck & Aufhäuser sieht Potenzial bis 32 €. Begründet wird diese Einschätzung mit der hohen Nachfrage nach KI-Produkten. Süss MicroTec liefert hierfür die benötigten Teilprodukte.
Ganz anderer Meinung sind die Analysten der DZ Bank. Sie gehen davon aus, dass der Einbruch im Bereich der MicroOptics weiterhin anhält und die Ertragslage darunter leidet. Sie sehen den fairen Wert bei 18 €, somit wäre die Aktie momentan noch überbewertet.
Potenzial vorhanden
Meiner Meinung nach bietet das jetzige Kursniveau wieder gute Einstiegschancen. In diesem Artikel bin ich darauf eingegangen, dass eine Kurskorrektur abgewartet werden soll. Diese ist jetzt erfolgt. Da es noch keine Bodenbildung gegeben hat, sollte der Einstieg in mehreren Etappen erfolgen.
Mein Kursziel liegt bei 25 €. Da ich von einer weiteren Volatilität ausgehe, sollten immer wieder Gewinne realisiert werden.
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