Stabilus-Aktie: Künftigen Weltmarktführer kaufen?

Die Aktie des Technologiekonzerns Stabilus (WKN: STAB1L) befindet sich in einem starken Aufwärtstrend und steht aktuell bei 60,80 €. Seit dem Tief im August mit 50 € ist der Kurs um rund +24% gestiegen. Damit ist der Kurseinbruch im vergangenen Jahr wieder vollständig eliminiert. Wie sind die weiteren Aussichten?

Prognosewerte erreicht

Am 15. Dezember veröffentlichte der Koblenzer Konzern seinen Geschäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr. Dabei kam es zu einer Punktlandung der Prognosewerte. Der Umsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 9% auf 1,2 Milliarden €. Alle Regionen trugen zu dem Wachstum bei, besonders stark war der Anstieg mit 16,3% in Amerika. Im vierten Quartal verringerte sich der Umsatz jedoch um 4% gegenüber dem Vorjahresquartal.

Die Ertragslage fiel weniger positiv aus. Das bereinigte EBIT lag mit 158,4 Millionen € nur geringfügig über dem Vorjahreswert von 156,2 Millionen €. Die daraus resultierende EBIT-Marge reduzierte sich von 14% auf 13%. Unterm Strich verblieb ein Nettogewinn von 103,3 Millionen € – ein Jahr zuvor lag es bei 104,3 Millionen €.

Alles in allem sind die Geschäftszahlen durchwachsen, insbesondere bei der Ertragslage ist ein Rückgang zu verzeichnen.

Dr. Michael Büchsner, CEO von Stabilus, kommentierte die Zahlen so:

Vor dem Hintergrund des anhaltend herausfordernden Umfelds sind wir mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als zufrieden. Auch im neuen Geschäftsjahr werden wir diesen Herausforderungen mit Motivation und Innovation gegenübertreten.

Ausblick vorsichtig optimistisch

Die vorgelegten Zahlen zeigen nicht die große Aufbruchstimmung. Beim Umsatz wird mit einem Anstieg auf 1,4 bis 1,5 Milliarden € gerechnet. Basis hierfür ist die Erwartung, dass die weltweite Autoproduktion um 1% steigt. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 13 und 14% liegen. Hier ist die gleiche Entwicklung festzustellen. Der Umsatz wächst, die Profitabilität bleibt weitgehend unverändert.

Bei dem Umsatzwachstum ist zu berücksichtigen, dass die übernommene Descato vollständig konsolidiert ist. Die Konsolidierung hat nur Bestand, wenn die Übernahme bis Februar 2024 abgeschlossen ist. Ebenfalls dürfte die Zahlen der Tochter Cultraro enthalten sein – die Beteiligung wurde auf 60% angehoben.

Mittelfristig soll die Profitabilität wieder deutlich steigen. Durch eine zunehmende Automatisierung wird eine Personalreduzierung angestrebt. Mit der Strategie bis 2030 soll zudem der Umsatz auf 2 Milliarden € wachsen und das Unternehmen zu den Weltmarktführern gehören.

Kurskorrektur abwarten

Der starke Kursanstieg seit September ist eine berechtigte Gegenreaktion auf den vorherigen Rückgang. Allerdings ist dieser Anstieg innerhalb kurzer Zeit erfolgt. Solche überhitzten Entwicklungen enden oftmals in einer Korrektur – so könnte es auch hier sein.

Generell bin ich für die Aktie positiv eingestellt und erwarte mittelfristig weiteres Kurspotenzial. Einen fairen Wert sehe ich bei 70 €. Das laufende Geschäftsjahr sollte ertragsmäßig ein Übergangsjahr sein. Die Übernahme von Destaco ist vorerst mit zusätzlichen Kosten verbunden, erst gegen Ende des laufenden Geschäftsjahres oder im nächsten Geschäftsjahr wird sie sich positiv auf den Ertrag auswirken.

Die Meinungen von Warburg Research mit 83 € sowie der Berenberg Bank mit 80 € teile ich nicht. Hierfür ist die derzeitige Rentabilität zu gering.  Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite von 2,8%. Der Vorstand hat für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Dividende von 1,75 € vorgeschlagen.

Mein Fazit: Potenzial besteht, vorerst sollte jedoch eine Kurskorrektur abgewartet werden.

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