Rheinmetall-Aktie: 400-Euro-Marke gefallen
Die Rheinmetall-Aktie (WKN: 703000) setzt ihre Rallye der letzten Tage am Montag scheinbar ungehindert weiter fort und liebäugelt nun mit einem nachhaltigen Durchbruch über die Marke von 400 €. Kann das gelingen?
ℹ️ Rheinmetall vorgestellt
- Rheinmetall ist ein deutscher Rüstungskonzern und Automobilzulieferer mit Sitz in Düsseldorf.
- Nach Airbus ist Rheinmetall der zweitgrößte deutsche Hersteller von Rüstungsgütern.
- Schwerpunkte der Waffenproduktion sind militärische Rad- und Kettenfahrzeuge wie Kampf- und Schützenpanzer sowie Munition.
- Seit Anfang 2023 ist der Konzern Mitglied im deutschen Leitindex DAX und ist ca. 16,9 Milliarden € wert.
Mehr Geld für Rüstung?
Während der DAX am Montag eher verschlafen in die Woche startet, hebt die Aktie von Rheinmetall direkt ab. Mit einem Plus von zeitweise über 4% kann sich der Rüstungskonzern kurz über die Marke von 400 Euro schwingen. Gegen Mittag notiert der Wert knapp unterhalb des psychologischen Wiederstandes bei 399,80 €, was einem Intraday-Plus von 2,9% entspricht.
Hintergrund des Kursanstieges sind Äußerungen des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius (SPD). Dieser stellte die Möglichkeit von jährlichen Rüstungsausgaben von 3,5% des Bruttoinlandsprodukts in den Raum. Grund sind primär die Lage in der Ukraine und die Aussagen von Donald Trump bezüglich eines Endes des amerikanischen Schutzes über Europa.
Allgemein gehen Analysten und Anleger in diesem Klima davon aus, dass die Aufträge für Rheinmetall durch Bundeswehr & Co. in den kommenden Jahren weiter steigen werden.
400 € im Blick
Dementsprechend verwundert es wenig, dass Rheinmetall mit der Marke von 400 € kämpft. Tatsächlich weist aufgrund der Nachrichtenlage vieles auf einen nachhaltigen Durchbruch in den kommenden Tagen hin.
Allerdings spricht die charttechnische Betrachtung eine recht eindeutige, andere Sprache. Denn von dieser Seite deutet einiges auf eine Korrektur von Rheinmetall-Anteilen hin. Ursache: Die Papiere sind laut RSI-Indikator massiv überkauft und seit der letzten leichteren Seitwärtsbewegung ging es +26% nach oben.
Alternativen prüfen
Vor dem Hintergrund des starken Hypes um Rheinmetall und neuen Allzeithochs wäre ein Investment an diesem Punkt eine prozyklische Aktion, die schnell ins Auge gehen kann. Denn Tatsache ist: Der Rüstungskonzern ist mit einem KGV von 34 extrem ambitioniert bewertet. Selbst Platzhirsche in der Rüstungsindustrie wie Lockheed Martin kommen nur auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,4.
Zudem wird bei Rheinmetall meiner Meinung nach das politische Risiko unterschätzt, denn die Stimmung im Bundestag kann schnell wieder zur Anti-Rüstungsstimmung von vor 2022 umschlagen.
Dementsprechend würde ich anstatt Rheinmetall aktuell einige andere, weniger gehypte Player aus dem Rüstungssektor bevorzugen. Einen Blick könnten Investoren etwa auf die angesprochene Lockheed Martin (WKN: 894648) oder die britische BAE Systems (WKN: 866131) werfen.
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