MTU Aero Engines-Aktie: Wieder im Aufwind?
Obwohl es am Freitag für die MTU Aero Engines-Aktie (WKN: A0D9PT) um rund -2,0% nach unten ging, konnte das Papier des Triebwerksherstellers auf Wochensicht um fast +8,0% zulegen. Gewinnen Anleger nach der riesigen Rückrufaktion für Airbus-Triebwerke wieder langsam das Vertrauen in die MTU Aero Engines-Aktie zurück?
ℹ️ MTU Aero Engines vorgestellt
MTU Aero Engines entwickelt, fertigt, vertreibt und wartet Triebwerke in zivilen und militärischen Flugzeugen. Der in München ansässige Konzern ist an den meisten Antrieben in der zivilen und militärischen Luftfahrt beteiligt und über zahlreiche Beteiligungen und Tochtergesellschaften eng mit allen großen Triebwerksherstellern weltweit verbunden. Der Triebwerkskonzern kommt aktuell auf eine Marktkapitalisierung von ca. 9,4 Milliarden €.
Gute Quartalszahlen und eine bestätigte Prognose
Das Vertrauen in den Triebwerkshersteller scheint in der Tat wieder zurückzukehren. Die MTU Aero Engines-Aktie hat sich nach dem massiven Kurssturz Mitte September in den letzten Wochen deutlich stabilisiert. Und das aus gutem Grund, denn das Unternehmen profitierte von einer anhaltend starken Nachfrage aus der zivilen Luftfahrt und blickt positiv in die Zukunft.
Im dritten Quartal meldete MTU ein Wachstum des bereinigten Umsatzes von 12% auf 1,52 Milliarden €. Analysten hatten nur mit einem geringfügig höheren Umsatzwachstum auf ca. 1,53 Milliarden € gerechnet.
Beim Gewinn übertraf MTU Aero Engines hingegen die Analystenschätzungen. Während diese bei 189 Millionen € lagen, lieferte MTU ein bereinigtes operatives Ergebnis in Höhe von 192 Millionen €. Die operative Gewinnmarge verbesserte sich von 11,7% im Vorjahreszeitraum auf 12,7% im abgelaufenen Quartal.
Noch besser als das Ergebnis entwickelte sich der Cashflow des Triebwerksherstellers. Der freie Cashflow stieg im dritten Quartal auf 122 Millionen € und lag damit deutlich über der Analystenerwartung von 73 Millionen €.
Aufgrund der massiven außerordentlichen Belastungen im Zusammenhang mit dem Triebwerksinspektionsprogramm für Airbus-A320-Maschinen wies MTU jedoch einen unbereinigten Nettoverlust von 568 Millionen € aus. Im Schlussquartal sind laut Aussagen des MTU-Managements keine weiteren Belastungen aus der Rückrufaktion zu erwarten. Zudem will MTU bis 2026 alle Probleme rund um die Airbus-Triebwerke aus der Welt geschaffen haben.
Noch geht es seitwärts
Charttechnisch steckt die MTU Aero Engines-Aktie seit dem Kurssturz Mitte September in einem Seitwärtstrend fest und pendelt in einem Kurskorridor zwischen 160 und 180 € auf und ab. Ein Aufwärtstrend zeichnet sich bislang noch nicht ab.
Gute Geschäfte voraus
Für MTU Aero Engines könnte die Nachricht vom Malheur des Wettbewerbers genau zum rechten Zeitpunkt kommen und von den eigenen Problemen ablenken. Der Schaden eines Konkurrenten muss aber nicht zwangsläufig zum Gewinn für MTU werden.
Kurzfristig rate ich Anlegern aufgrund der massiven Turbulenzen bei den globalen Triebwerksherstellern zur Vorsicht beim Kauf der MTU Aero Engines-Aktie. Es ist anzunehmen, dass Airbus und Boeing in den kommenden Monaten ihre Qualitätssicherungsmaßnahmen drastisch verstärken werden und möglicherweise noch weitere „Leichen im Keller“ entdecken.
Mittelfristig ist die MTU Aero Engines-Aktie für mich aber einen Kauf wert. Die Aussichten der internationalen Luftfahrt sind nach wie vor blendend und an MTU und seinen wenigen Wettbewerbern führt trotz aller Probleme kein Weg vorbei.
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