ManU-Aktie: Anleger werden ungeduldig

Die Aktie von Manchester United (WKN: A1J2MK) verlor in den vergangenen Tagen deutlich. Auch heute geht es weitere -3% auf 20,88 € bergab. Doch was steckt hinter dem Abverkauf? Ist die sicher geglaubte Übernahme nun doch in Gefahr?

Anleger werden ungeduldig

Die Reaktion des Aktienkurses in den vergangenen Wochen lässt sich primär mit der Ungeduld der Aktionäre erklären. Auch wenn der Deal vor einem Monat schon fast unter Dach und Fach schien, scheint es inzwischen eher so, als stünde man wieder am Anfang der Scharade.

Grund dafür ist die Eigentümerfamilie Glazer, die laut den Berichten der BBC weiterhin keines der bisherigen Übernahmeangebote angenommen oder sich gegenüber den Bietern geäußert hat. Gleichzeitig werden letztere ungeduldig. Der zuletzt als Favorit für den Kauf genannte Sheikh Jassim bin Hamad Al Thani soll laut Gerüchten sogar angekündigt haben, den Bieterstreit aufzugeben, sollte nicht bald eine Entscheidung erfolgen.

Dementsprechend überrascht es nicht, dass vor dem Hintergrund dieses fast schon unprofessionell wirkenden Verhaltens der Eigentümer und der bald wieder beginnenden Saison viel Unmut und Ungeduld bei den Anlegern entsteht.

Doch kein Favorit?

Im Zuge dessen ploppte auch vermehrt in verschiedenen britischen Medien die Nachricht auf, dass der zweite Bieter, der Milliardär Sir Jim Ratcliffe, ebenfalls noch entschlossen scheint, den Verein zu übernehmen.

Zuletzt war Ratcliffe zugunsten von Sheikh Jassim aus dem Fokus der Übernahme geraten, hat aber wohl noch die Chance, sein Angebot zu verbessern.

Sir Jim Ratcliffe gilt allerdings nicht als gute Option für Aktionäre, da seine Übernahme des Großteils der Anteile der Glazers und nicht des gesamten Vereins den Aktienkurs von Manchester United nicht beeinflussen dürfte.

Da ist noch Potenzial

Folglich ist verständlich, dass Anleger über die Dauer des Prozesses und das ständige Hin und Her enttäuscht sind. Investoren sollten allerdings nicht vergessen, dass Zeit, insofern man nicht mit Hebel spekuliert, wenig am Ausgang dieser Spekulation ändert.

Eine Übernahme in Höhe von 6,2 Milliarden US$ von Sheik Jassim würde unter dem Strich Kurspotenzial bis auf 38 € bedeuten, eine Übernahme von Ratcliffe einen Sturz in den Bereich der 12 €.

Wer sich also schon für eine Spekulation entschieden hat, kann auch noch etwas weiter abwarten. Anleger am Seitenrand hingegen müssen aber jetzt nicht in FOMO auf die Aktie springen, da sich bisher kein Deal abzeichnet.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Manchester United. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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