Lufthansa: Grätscht die EU dazwischen?

EU-Auflagen für die Lufthansa-Rettung? Diese Option wird in EU-Kreisen diskutiert, in gewissen Zirkeln gar favorisiert. Für die Lufthansa (WKN: 823212) könnte das Einschnitte bedeuten, weshalb Angela Merkel deutliche Worte findet.

Laut einem "Handelsblatt"-Bericht plant die Kommission, dem deutschen Airline-Krösus aus wettbewerbsrechtlichen Standpunkten wertvolle Start- und Landerechte an den Luftverkehrsdrehkreuzen Frankfurt und München zu entziehen. Eine verstimmte Angela Merkel lederte kürzlich in diesem Zusammenhang laut übereinstimmenden Medienberichten vor dem versammelten CDU-Präsidium ab und kündigte einen „harten Kampf“ an.

Härtester Widersacher ist offenbar das Umfeld von Frankreich-Präsident Macron. Dieser soll wohl versuchen, in Brüssel seinen Einfluss geltend zu machen. Im Hintergrund geht es darum, dass die ebenso zu rekapitalisierende französische Fluglinie Air France-KLM und die Lufthansa sich einen erbitterten Konkurrenzkampf über die Lufthoheit im europäischen Airlinebereich liefern.

Lufthansa nicht die First Class im DAX

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik hat dem Rettungspaket gestern zugestimmt (wir berichteten) – endgültig fix ist bislang allerdings noch nichts. Der Lufthansa-Aufsichtsrat ebenso wie die Hauptversammlung müssen dem von Konzernseite als „Stabilisierungspaket“ bezeichneten staatlichen 9-Milliarden-Hilfskonstrukt noch final zustimmen.

Von kurzfristig steigenden Kursen im Rahmen der Rekapitalisierung würde ich mich nicht beeindrucken lassen. Nach erfolgter Rekapitalisierung ist der Lufthansa-Konzern nicht mehr der gleiche. Für mich gibt es im DAX besser positionierte Werte, die von einer konjunkturellen Erholung überproportional profitieren sollten wie eine MTU Aero Engines.

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