Lucid-Aktie: Das wird nicht funktionieren

Nach einem phänomenalen Start in das Börsenjahr 2023 mit einer annähernden Kursverdoppelung im Januar hat die Lucid-Aktie (WKN: A3CVXG) ein weiteres Mal den Rückwärtsgang eingelegt. Inzwischen ist der Kurs des Auto-Startups unter das Niveau zum Jahresbeginn gefallen. Das Allzeittief liegt nur noch rund 10% unter dem aktuellen Kurs. Trauen Anleger der Lucid-Aktie nichts mehr zu?

Neue Wachstumspläne

Anleger haben offenbar ihre liebe Not damit, noch an die Wachstumsstory von Lucid zu glauben. Bislang hat der US-amerikanische Hersteller eines einzigen Elektroautomodells die Erwartungen zu oft enttäuscht.

Der Verkauf der technologisch führenden, aber sehr hochpreisigen Limousine „Air“ hinkt deutlich den Prognosen hinterher. Nun droht Lucid auch noch die korrigierten Absatzziele für 2023 zu verfehlen.

Doch auch an der Börse ist Angriff bekanntlich die beste Verteidigung. Das Lucid-Management geht nun in die Offensive, um Anlegern neue Perspektiven aufzuzeigen.

In einem Interview mit einem US-Nachrichtensender ließ Lucid-Chefingenieur Eric Bach wissen, dass sein Unternehmen den Einstieg in den chinesischen Markt plane. Laut Bach gebe es aber noch keinen konkreten Zeitplan für den Markteintritt.

Zudem plant der Autohersteller, in neue Preissegmente vorzudringen. Bach bestätigte, dass Lucid im Jahr 2026 einen Mittelklassewagen auf den Markt bringen will. Auch ein Vorstoß in den Massenmarkt mit Preisen um die 20.000 US$ sei durchaus vorstellbar.

Ein düsteres Chartbild

Das Chartbild der Lucid-Aktie zeigt ein düsteres Bild. Der Autotitel befindet sich seit Monaten in einem Abwärtstrend. Das Allzeittief bei 5,50 US$ muss halten. Sollte die Aktie unter diesen Wert fallen, droht ein weiterer Absturz ins Bodenlose.

Nicht mehr als eine Beruhigungspille

Für mich klingen die letzten Nachrichten von Lucid eher nach einer Beruhigungspille für die Aktionäre. Die Zukunft des Autobauers wird sich am Erfolg der Air-Limousine und des nächsten Modells, einem SUV namens „Gravity“, entscheiden.

Ein sehr schlechtes Zeichen ist meiner Ansicht nach die Tatsache, dass Lucid im August die Preise für den Air senken musste, um die Nachfrage anzukurbeln. Die Strategie von Tesla, Wettbewerber durch Rabattschlachten unter Druck zu setzen, scheint auch bei Lucid aufzugehen.

Ich kann mir derzeit beim besten Willen nicht vorstellen, wie Lucid als Newcomer im Klein- und Mittelklassesegment noch zu den etablierten Herstellern aufschließen will. Der Rückstand auf Tesla, BYD, Volkswagen, Toyota und alle weiteren Schwergewichte in diesen Fahrzeugklassen ist riesengroß und meiner Meinung nach nicht mehr aufzuholen.

Ich rate Anlegern vor diesem Hintergrund davon ab, in die Lucid-Aktie einzusteigen. Erst wenn absehbar ist, dass die Modelle Air und Gravity ein Verkaufserfolg werden, können Anleger über ein Investment nachdenken.

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