Jost Werke-Aktie: Hier liegt das faire Kursziel
Die Aktie von Jost Werke (WKN: JST400) befindet sich momentan in einer leichten Korrekturphase, aktuell steht sie bei rund 47,50 €. Die Bekanntgabe der Geschäftszahlen führte kurzfristig zu einem Kursanstieg. Seit dem Tief Ende 2023 mit rund 41 € befindet sich der Kurs sich jedoch in einer Erholungsphase. Reicht die Kraft, um die Kurslücke zum Jahreshoch von 2023 bei rund 55 € weiter zu schließen?
ℹ️ Jost Werke vorgestellt
- Die Jost Werke, kurz Jost, sind ein international führender Hersteller und Lieferant von hochwertigen sicherheitsrelevanten Systemen für LKW und andere Nutzfahrzeuge. Mit seinen Kernmarken JOST, ROCKINGER, TRIDEC und Quicke kommt Jost auf einen weltweiten Marktanteil von rund 50%.
- Das Unternehmen ist in über 25 Ländern mit Produktions- oder Vertriebsstätten vertreten, der Hauptsitz befindet sich im hessischen Neu-Isenburg.
- Die im SDAX gelistete Aktie wird an der Börse mit 707,5 Millionen € bewertet.
Profitabilität deutlich gesteigert
In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres lag der Schwachpunkt in der rückläufigen Ertragskraft. Aus dem am 20. Februar veröffentlichten vorläufigen Jahresbericht wird ersichtlich, dass dieses Manko beseitigt wurde. Maßgebend war das eingeleitete Kostensenkungsprogramm. Gegenüber dem Vorjahr verbesserte sich das operative EBIT um 13,7% auf 140,8 Millionen €. Die EBIT-Marge stieg um 1,5 Prozentpunkte auf 11,3%.
Diese Entwicklung ist im Hinblick auf einen leicht gesunkenen Umsatz von 1,25 Milliarden € positiv zu sehen. Der Umsatzrückgang basiert auf negativen Währungseffekten von insgesamt 41 Millionen €. Die beiden Neuerwerbungen Crenlo de Brasil und LH Lift trugen nur geringfügig zum Gesamtumsatz bei. Der starke Rückgang in der Agrarsparte konnte durch den Anstieg in der Transportsparte ausgeglichen werden.
Der Free Cashflow erreichte mit 112 Millionen € einen Rekordwert. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Vervierfachung. Diese Entwicklung beruht auf der operativen Ertragsentwicklung sowie der Optimierung des Working Capital.
Insgesamt ist die Geschäftsentwicklung positiv zu werten.
Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender, beschreibt das abgelaufene Geschäftsjahr so:
2023 war ein sehr erfolgreiches Jahr für Jost. In einem sehr dynamischen Marktumfeld haben wir unser Unternehmen strategisch stärker positioniert, indem wir unsere regionale Präsenz und unser Produktportfolio im Bereich Landwirtschaft durch zwei strategische Übernahmen und eine Greenfield-Investition entscheidend erweitert haben.
Bezüglich der Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurden keine Angaben gemacht. Dies erfolgt zusammen mit dem Dividendenvorschlag bei der Vorstellung des bestätigten Jahresabschlusses. Die Chancen auf eine Dividendenerhöhung sind gut – zuletzt lag sie bei 1,40 €.
Weiteres Potenzial vorhanden
Die positive Entwicklung des operativen Gewinns dürfte sich fortsetzen. Neben der weiteren Kostendisziplin erwartet Jost eine Erholung der Nachfrage im Agrarbereich. Daher wird es spannend, wie die Jahresprognose ausfällt.
Meiner Meinung nach liegt der faire Kurs bei 55 € – das entspricht einem Potenzial von rund +17%. Die Marktkapitalisierung ist in Bezug auf das operative Ergebnis zu gering. Es dürfte bis dahin jedoch immer wieder zu Rückschlägen kommen.
Die Analysten sind deutlich zuversichtlicher. Warburg Research sieht den fairen Wert bei 66 € und Hauck & Aufhäuser halten die Aktie mit ihrem Zielkurs von 88 € für total unterbewertet.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von knapp 3%. Sollte es zu einer Anhebung der Dividende kommen, dürfte das ebenfalls stimulierend wirken.
Mein Fazit: Die Aktie eignet sich hervorragend als Depotbeimischung.
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