IBU Tec-Aktie -13%: Nur ein Ausrutscher – oder doch mehr?

Die Aktie von IBU-tec (WKN: A0XYHT) brach am Donnerstag um knapp-13% ein. Tags darauf eröffnet sie zum Börsenstart ebenfalls schwächer und steht aktuell bei 16,60 €. Grund für den Absturz ist eine drastische Senkung der Jahresprognose. Sind das jetzt wieder günstige Einstiegskurse?

Prognose gesenkt

Es ist verblüffend, so kurz vor Toresschluss festzustellen, dass die erwarteten Jahreswerte beim Umsatz und Ertrag deutlich verfehlt werden. Im Halbjahresbericht wurde die Prognose noch bestätigt und es wurde mit einem starken zweiten Halbjahr gerechnet. Das ist nicht eingetreten. Im Gegenteil: Jetzt liegen die neuen Prognosewerte unter den Vorjahreswerten.

Statt eines Konzernumsatzes von 62 bis 64 Millionen € werden jetzt nur 48 bis 48,5 Millionen € erwartet. Auch beim operativen EBITDA wird mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Statt 6,5 bis 6,8 Millionen € stehen jetzt 2 bis 3 Millionen € auf dem Zettel. Irritierend ist beim Ertrag die große Bandbreite.

Als Begründung wurde die geringere Nachfrage seitens der Chemiebranche genannt. Zudem ist der Preis für Zinn deutlich gesunken, was sich negativ auf den Umsatz und Ertrag auswirkt. Im Batteriebereich ist ein Großauftrag nicht so verlaufen wie erwartet.

In der Summe bedeutet das, dass dies für die Geschäftsentwicklung ein herber Rückschlag ist. Zudem wurde seitens der Marktteilnehmer der späte Zeitpunkt für die Meldung kritisiert. Solch negative Entwicklungen zeichnen sich früher ab.

Für das nächste Jahr sowie für 2025 gibt das Weimarer Unternehmen sich wieder zuversichtlicher und rechnet mit einer guten Geschäftsentwicklung. Die Strategie IBU2025 wurde bestätigt – danach soll der Umsatz 2025 bei 102 bis 130 Millionen € liegen. Bei der EBITDA-Marge wird mit einem Wert von über 20% gerechnet – aktuell liegt sie bei rund 11%.

Innovatives Batteriegeschäft als Wachstumsmotor

IBU gehört zu den führenden Herstellern neuartiger Batterien für die Energiespeicherung sowie Elektrofahrzeuge. Die bisherigen Batterien basieren auf Lithium und seltenen Erden, das macht sie sehr teuer. Die Zukunft liegt in den Batterien auf Natrium-Basis. Diese sind wesentlich preiswerter und nachhaltiger in der Entsorgung.

In diesem Segment fällt die Wachstumsrate überproportional aus. Im ersten Halbjahr lag das Wachstum bei 71%. Die Sparte wurde in eine neue Gesellschaft ausgelagert, Geschäftsführer ist der IBU-Gründer Ulrich Weitz.

Auf den Car Battery Day-Veranstaltung vom 27 bis 28. September in Weimar wurden laut Unternehmensangaben hochkarätige Gespräche geführt, die in einer Geschäftsanbahnung münden könnten.

Jörg Leinenbach, CEO von IBU-tec, kommentiert die Erwartungen im Batteriegeschäft so:

Für LFP-Kathodenmaterial ist IBU-tec bereits Technologieführer in Europa. Mit der Natrium-Ionen-Batterie steht schon die nächste Generation innovativer Batterien in den Startlöchern – und IBU-tec gehört hier einmal mehr zu den Pionieren und Innovationstreibern.

Ist die Wachstumsstory noch intakt?

Eine solch schlechte Kommunikation wird von den Marktteilnehmern nicht gut aufgenommen. Dementsprechend hoch fiel auch der Kursrückgang aus. Dennoch bin ich der Meinung, dass es sich hier um ein Unternehmen mit einem hohen Wachstumspotenzial handelt. Insbesondere das Batteriegeschäft dürfte dabei der Wachstumstreiber sein.

Die Senkung der Prognose sehe ich daher nur als ein Einmalergebnis. Wichtiger ist die Bestätigung der Erwartungen für 2024 und 2025. Erste Erwartungen für 2024 werden bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichtes für 2023 bekannt gegeben. Fallen diese positiv aus, dürfte der Kurseinbruch schnell wieder aufgeholt sein.

Mein Fazit: Ich bin für die Zukunft positiv eingestellt und sehe bei dem jetzigen Kursniveau wieder gute Einstiegschancen.

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