Fresenius-Aktie: Comeback gelungen – und jetzt?

Die Fresenius-Aktie war am Mittwoch mit einem Anstieg von bis zu +8% der zweitgrößte Gewinner im DAX. Am Donnerstag eröffnet sie leicht besser und steht aktuell bei 38,90 €. Ursache hierfür war das gelungene Comeback der Ertragskraft. Was bedeutet das für die Aktie?

Konzentration auf Kerngeschäft abgeschlossen

Ein wesentlicher Punkt bei dem Restrukturieren des Konzerns war die Entflechtung der Konzernstruktur und die Konzentration auf die Konzerntöchter Kabi und Helios.

Nachdem bereits die Tochter Fresenius Medical Care aus dem Konzernverbund gelöst wurde, wurde Anfang Februar der Ausstieg bei der Tochter Vamed gemeldet. Geplant war er bis 2026, tatsächlich ist er schon deutlich früher gelungen. Mit dem Restverkauf der verbliebenen Anteile ist dieses Kapitel damit vollständig abgeschlossen. Der Käufer ist die Worldwide Hospital Group.

Starke Entwicklung im vierten Quartal

In den vorangegangenen Quartalen zeichnete sich eine deutlich verbesserte wirtschaftliche Lage ab. In den gemeldeten Zahlen vom 26. Februar wurde nochmals auf das deutlich gestiegene Wachstum beim Umsatz und Ertrag im vierten Quartal verwiesen.

Auf Jahressicht sehen die Finanzzahlen somit sehr solide aus. Der Konzernumsatz stieg organisch um 8% gegenüber dem Vorjahr auf 21,5 Milliarden €. Das operative EBIT verbesserte sich währungsbereinigt mit einem Anstieg um 10% auf 2,5 Milliarden € leicht besser. Die sich daraus ergebende EBIT-Marge stieg um 40 Basispunkte auf 11,6%. Beide Segmente, Kabi und Helios, trugen mit einer verbesserten Ertragslage dazu bei. Unterm Strich verbesserte sich das Konzernergebnis um 13% auf 461 Millionen €.

Der Cashflow fiel mit 2,4 Milliarden € ebenfalls stark aus. Der Nettoverschuldungsgrad konnte insgesamt auf 3,0 gesenkt werden. In der Summe ist das Comeback als gelungen zu bezeichnen.

Michael Sen, Vorstandsvorsitzender von Fresenius, kommentierte die Situation so:

Dank einer großartigen Teamleistung hat Fresenius im Geschäftsjahr 2024 hervorragende Ergebnisse erzielt. Der Umsatz legte organisch im hohen einstelligen Bereich, EBIT und EPS sogar zweistellig zu.

Weiteres Wachstum erwartet

Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem weiteren Anstieg beim Umsatz und Ertrag gerechnet. Der Verschuldungsgrad soll auf 2,5 bis 3 reduziert werden. Beim Umsatzwachstum stehen 4 bis 6% auf dem Zettel und beim EBIT 3 bis 7%.

Besonders bei der Tochter Kabi soll sich die EBIT-Marge auf 16 bis 16,5% verbessern.

Begrenztes Potenzial

Seit Ende 2022, mit damals 21 €, ist ein stetiger Kursanstieg zu verzeichnen; der sich zuletzt deutlich verstärkte. Seit Jahresanfang stieg der Kurs um +18% und erreichte wieder das Niveau von Ende 2011.

Meiner Meinung nach ist dem jetzigen Kursniveau viel Positives eingepreist. Der Konzern kommunizierte die stetigen Fortschritte. Unter diesem Aspekt halte ich das weitere Potenzial für begrenzt. Die weiteren Wachstumsraten sind als normal zu bewerten.

Sehr positiv ist, dass wieder eine Dividende von 1 € vorgesehen ist. Das entspricht einer momentanen Rendite von 2,5%. Übrigens: Unser aktueller Report Dividenden Top-Picks 2025 enthüllt zehn vielversprechende Aktien, die sich als Grundpfeiler für ein ertragreiches Dividenden-Portfolio eignen könnten.

Die Analysten behielten ihre Kursziele bei. Die Zahlen fielen wie erwartet aus. Die Deutsche Bank sieht mit ihrem Zielkurs von 48 € noch ein hohes Kurspotenzial. Goldman Sachs mit 38 € und die UBS mit 40 € sehen die Aktie derzeit fair bewertet.

Mein Fazit: Das Comeback der Aktie ist gelungen, allerdings dürften die weiteren Kursanstiege vorerst begrenzt sein.