Encavis-Aktie: Sind die Zahlen so enttäuschend?
Die Encavis-Aktie (WKN: 609500) setzte zum Wochenauftakt ihren Abwärtstrend fort. Seit Jahresbeginn hat das Papier des Solar- und Windparkbetreibers bereits über -25% an Wert eingebüßt. Können die am Montag präsentierten Halbjahreszahlen nicht für eine Trendwende sorgen?
ℹ️ Encavis vorgestellt
Encavis mit Sitz in Hamburg ist ein unabhängiger Stromerzeuger, der Solarparks und Onshore-Windkraftanlagen betreibt. Das Unternehmen ist mit rund 200 Stromparks in elf Ländern vertreten. Neben eigenen Solar- und Windparks übernimmt Encavis auch den Betrieb externer Parks. Das im MDAX gelistete Unternehmen hat einen Börsenwert von rund 2,3 Milliarden €.
Ein gemischtes Bild
Das Zahlenwerk von Encavis für das erste Halbjahr 2023 wurde von der Börse nicht gut aufgenommen. Die Umsatzerlöse in den ersten sechs Monaten des Jahres lagen mit rund 226 Millionen € fast auf Vorjahresniveau. 68% der Erlös entfielen auf Solarparks und 25% wurden durch Windparks generiert. Den Rest machten Einnahmen aus dem Asset Management aus.
Der Encavis-Vorstand betonte im Rahmen der Zahlenpräsentation, dass er angesichts der ungünstigen Wetterbedingungen sowie leicht gesunkener Strompreise mit dem Ergebnis im ersten Halbjahr zufrieden sei.
Nicht zufriedenstellend fiel jedoch das operative Ergebnis aus. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging gegenüber dem Vorjahr um rund 11% zurück. Maßgeblich verantwortlich für den Margenrückgang waren die Vollkonsolidierung der italienischen Stern Energy sowie das margenschwächere Dienstleistungsgeschäft.
Ein düsteres Chartbild
Das Chartbild der Encavis-Aktie ist sehr düster. Seit fast einem Jahr gelingt der Erneuerbaren Energie-Aktie kein Ausbruch aus ihrem Abwärtstrend. Der Titel notiert aktuell auf einem neuen Jahrestief und nur noch etwa 7% über dem Dreijahrestief von Anfang 2022.
Die Prognose stimmt zuversichtlich
Trotz der nicht begeisternden Halbjahreszahlen hat das Encavis-Management die Jahresprognose bestätigt. Als Gesamtumsatz werden rund 460 Millionen € angepeilt. Das EBITDA soll 2023 rund 310 Millionen € betragen.
Der Vorstand des Solar- und Windparkbetreibers blickt angesichts der zahlreichen im Markt verfügbaren Wind- und Solarparkprojekte sowie der gut gefüllten Projekt-Pipeline seiner strategischen Partner weiterhin zuversichtlich in die Zukunft. Ich schließe mich der Zuversicht der Unternehmensführung an.
Die Encavis-Aktie hat weiteres langfristiges Potenzial. Anleger mit einem langfristigen Investmenthorizont sollten meines Erachtens den Kursrückgang nutzen, um in die Aktie zu investieren.
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