Berkshire Hathaway-Aktie: Sorgen wegen Buffett-Abgang?

Die Berkshire Hathaway-Aktie startet mit einem Minus von fast -3% sehr schwach in die neue Handelswoche. Sind Anleger angesichts des angekündigten Rückzugs der Investmentlegende Warren Buffett beunruhigt? Und ist das Papier der berühmtesten Beteiligungsholding der Welt immer noch einen Kauf wert?

Eine Legende geht von Bord

Lange war die Nachricht bereits erwartet worden, aber nun war sie doch ein medialer Paukenschlag. Am Wochenende kündigte Warren Buffett an, die Führung der von ihm großgemachten Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway abzugeben. Mit 94 Jahren sieht Buffett die Zeit gekommen, das Zepter an einen Nachfolger zu übergeben.

Es gibt kaum einen anderen Mann, der den Titel „Investmentlegende“ so verdient wie Warren Buffett. Seit der Übernahme von Berkshire Hathaway im Jahr 1965 hat das „Orakel von Omaha“, wie ihn seine Fans ehrfurchtsvoll nennen, Millionen von Anlegern zu Millionären gemacht. Während der S&P 500-Index als Vergleichsmaßstab seitdem um knapp über +10% pro Jahr zulegte, erzielte Buffett mit Berkshire Hathaway eine durchschnittliche Jahresrendite von knapp +20%.

In Zukunft soll Greg Abel die Geschicke der Holding führen. Der 62-jährige Abel ist ein langjähriger Weggefährte von Buffett und ich gehe fest davon aus, dass er den Value-Investmentansatz seines Mentors weiterführen wird.

Großes Klumpenrisiko

Auch in den vergangenen Wochen hat sich dieser Value-Ansatz von Berkshire Hathaway mal wieder ausgezahlt. Während der S&P 500 von Anfang März bis Anfang April angesichts der neuen US-Handelspolitik um teilweise über -20% einbrach, hielt sich der Kursverlust der Berkshire Hathaway-Aktie mit einem Verlust von knapp über -10% in Grenzen.

Aber Anleger müssen bei einem Investment in die Buffett-Beteiligungsholding eines wissen: Die Konzentration der Investments ist ziemlich hoch. Zum Jahresende machte die Beteiligung an Apple 28,1% des Portfoliowertes aus. Die beiden US-Finanzdienstleister American Express und Bank of America machten ebenfalls in Summe 28,0% des Portfolios aus. Zusammengenommen stehen also drei Unternehmen für deutlich über 50,0% des Beteiligungswertes von Berkshire Hathaway.

Zweifellos handelt es sich um drei hervorragend positionierte, gewinnträchtige und cash-generierende Konzerne. Aber das Konzentrationsrisiko lässt sich nicht so einfach wegdiskutieren. Vor allem hinterlassen sinkende Kurse der Apple-Aktie deutliche Spuren bei der Berkshire Hathaway-Aktie.

Ein glasklarer Aufwärtstrend

Das Chartbild der Berkshire Hathaway-Aktie kann man eigentlich zu jedem Zeitpunkt nur mit dem Wort „großartig“ beschreiben. Die Aktie befindet sich seit vielen Jahren in einem glasklaren Aufwärtskanal, dessen untere Trendlinie immer gehalten hat. Nichts spricht dafür, dass dieser Trend in Gefahr wäre.

Die Outperformance bröckelt

Ich glaube, dass sich die Berkshire Hathway-Aktie auch ohne die Führung von Warren Buffett weiterhin gut entwickeln wird. Viel zu stark ist sein Investmentansatz im Konzern verankert.

Allerdings dürfen sich Anleger zukünftig keine Wunder mehr von der Beteiligungsholding erwarten. In den vergangenen zehn Jahren hat Berkshire Hathaway den Vergleichsindex S&P 500 nur noch minimal outperformed (wenn man Dividendenzahlungen berücksichtigt).

Ich glaube, dass der Berkshire Hathaway-Aktie auch in Zukunft keine große Outperformance mehr gelingen wird. Sie hat in den letzten Jahren bei vielen sehr erfolgreichen Technologiewerten wie beispielsweise Alphabet, Meta Platforms und Nvidia, den Zug verpasst und nicht in sie investiert. Ergänzend dazu: Für Anleger auf der Suche nach zukunftsträchtigen Investments bietet unser exklusiver Report „3 Top-Picks“ einen exklusiven Einblick in Aktien, die von wichtigen Megatrends profitieren könnten.

Es wird spannend sein, zu beobachten, wie sich Berkshire Hathaway langfristig in der Zeit nach Warren Buffett positionieren wird.