Aroundtown-Aktie: Das sieht doch gut aus

Die Aktie des Gewerbeimmobilienspezialisten Aroundtown (WKN: A2DW87) hat am Mittwoch auf die Geschäftszahlen zunächst mit einem kräftigen Kursabschlag reagiert. Nach rund -10% erholt sich das Papier wieder, aktuell notiert es bei 2,24 €. Was spricht jetzt für ein Investment und was dagegen?

Geschäftsentwicklung stabilisiert

Ähnlich wie in den beiden Vorquartalen verlief auch das dritte Quartal. Dementsprechend zufriedenstellend fiel der am 29. November veröffentlichte Quartalsbericht aus. Der Vergleich der Finanzkennzahlen mit denen im Vorjahreszeitraum ist wenig aussagefähig, damals herrschte eine andere Zinslage. Daher ist ein Vergleich zu den beiden Vorquartalen deutlich besser geeignet.

Die Mieteinnahmen im dritten Quartal haben sich auf 289 Millionen € verringert. Der Grund sind die getätigten Verkäufe. Ein Vergleich mit gleicher Fläche zeigt eine Steigerung der Mieteinnahmen.

Die operative Ertragslage ist gegenüber den Vorquartalen etwas gesunken. Die maßgebende Kennzahl hierfür lautet FFO (Funds from Operations), sie liegt bei 80 Millionen € – im zweiten Quartal waren es 90 Millionen € und im ersten Quartal 84,6 Millionen €. Auch hier machen sich die Verkäufe bemerkbar.

Auf Sicht der ersten neun Monate liegt das FFO mit 255 Millionen € nur um 20 Millionen € unter dem Vorjahreswert. Auch beim Nettoergebnis ist das dritte Quartal mit einem Verlust von 0,1 Millionen € zufriedenstellend ausgefallen. Die Immobilienwertberichtigung wurde im Halbjahresbericht vollzogen.

Finanzierung langfristig gesichert

In den ersten neun Monaten wurden Objekte im Wert von insgesamt 710 Millionen € verkauft. Das Geld wurde zur Tilgung fälliger Verbindlichkeiten genutzt, der größte Teil als Cash behalten. Die gesamte Liquidität summiert sich auf 3,7 Milliarden €.

Mit diesem Bestand können die fälligen Verbindlichkeiten bis Mitte 2026 getilgt werden. Die weiterhin vorgesehenen Immobilienverkäufe dürften die fälligen Verbindlichkeiten von 2026 abdecken. Somit ist die Finanzierung langfristig gesichert.

Nach dem Halbjahresbericht wurde das Unternehmen hinsichtlich der Jahresprognose optimistischer. Die Bandbreite des operativen Ergebnisses wurde um 10 Millionen € auf 310 bis 340 Millionen € angehoben.

Was bedeutet das für die Aktie?

Seit dem Tiefpunkt im Mai bei rund 0,90 € ist eine deutliche Kurserholung eingetreten. Gegenüber dem damaligen Niveau hat sich die Notierung deutlich mehr als verdoppelt. Der aktuelle Rückgang sollte daher nicht überbewertet werden. Die Erholung seit dem Eröffnungskurs zeigt, dass die Marktteilnehmer dies ebenso sehen.

Insgesamt stabilisiert sich die Unternehmenssituation. Die Abwertung ist lediglich ein rein buchhalterischer Vorgang und beeinflusst die operative Ertragssituation nicht. Wichtig ist, dass die weiteren Verkäufe nicht unter Buchwerten erfolgen. Positiv ist, dass der Immobilienkonzern mit seinen Gewerbeimmobilien sehr breit aufgestellt ist.

Meiner Meinung nach dürfte der Aufwärtstrend anhalten und Kurse von 2,40 € sind realistisch. Die Analysten der Baader Bank mit 2,60 € sowie von Warburg Research mit 2,50 € sehen ebenfalls weiteres Potenzial. Die UBS dagegen sieht zwar die Stabilisierung, bleibt mit ihrer Einschätzung von 1,60 € aber weiterhin vorsichtig.

Mein Fazit: Der Aufwärtstrend ist intakt und Potenzial ist vorhanden. Momentan ist zudem ein weiterer Zinsanstieg nicht erkennbar.

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