Aixtron-Aktie: Jetzt wieder einsteigen?

Die Aixtron-Aktie musste in der Vergangenheit heftige Verluste hinnehmen. Ursache hierfür war insbesondere die schwache Nachfrage seitens der Chiphersteller. Diese Situation könnte sich jetzt ändern und die Aktie wieder interessant machen.

Deutliche Kurserholung

Das Chartbild seit Jahresanfang zeigt, dass der Kursrückgang gebrochen ist. Der Tiefpunkt Anfang April bei 9,20 € konnte wieder deutlich überschritten werden. Zum Wochenauftakt notiert der Titel nahezu unverändert bei 12,92 €. Damit beträgt der Anstieg seit dem Tiefpunkt rund +40%.

Charttechnisch sieht es ebenfalls gut aus. Die 200-Tage-Linie mit 14,60 € lässt noch Spielraum nach oben. Auch die Bollinger-Bänder (Schwankungsbreite) der letzten 50 Tage mit den Punkten 14,20 € bis 8,70 € zeigen noch keine Überhitzung.

Jahresziele bestätigt

Trotz der schwachen Nachfrage sieht sich das Technologieunternehmen auf dem Weg, die Jahresziele zu erreichen. Erwartet wird ein Umsatz von 530 bis 600 Millionen € – im Vorjahr lag er bei 633 Millionen €. Bei der EBIT-Marge wird ein Wert von 18 bis 22% erwartet, hierin sind Einmalaufwendungen von 5,1 Millionen € enthalten.

Für das zweite Quartal wird mit einem Umsatz von 120 bis 140 Millionen € gerechnet. Das EBIT dürfte ebenfalls besser ausfallen, hier machen sich die Personaleinsparungen bemerkbar.

Die Basis für das Erreichen dieser Jahreswerte ist der stark gestiegene Auftragseingang; dieser erhöhte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10% auf 132 Millionen €.

Felix Gawert, CEO von Aixtron, kommentiert die Aussichten so:

Der Auftragseingang über Vorjahr untermauert, dass wir mit unserer Produktpalette auch in einem schwierigeren Marktumfeld sehr gut aufgestellt sind.

Gewinneinbruch wie erwartet

Bei den 30. April veröffentlichten Quartalszahlen ist der Gewinnrückgang besonders auffällig. Das operative EBIT reduzierte sich von 9,9 auf 3,3 Millionen €. Die EBIT-Marge sank von 8 auf 3%. Beim Periodenüberschuss ist ein Rückgang von 10,8 auf 5,1 Millionen € eingetreten. Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass die hohen Einmalaufwendungen von 5,1 Millionen € enthalten sind.

Der Free Cashflow verbesserte sich signifikant – aus einem Nettoabfluss von 7,4 Millionen € im Vorjahr wurde ein Nettoüberschuss von 35,1 Millionen €. Insgesamt sind die Zahlen wie erwartet ausgefallen. Positiv ist, dass die EBIT-Marge von 18 bis 22% bestätigt wurde. Das bedeutet, dass sich der Ertrag in den kommenden Quartalen deutlich verbessert.

Geringes Potenzial

Dass dieser Aufwärtstrend sich stetig fortsetzt, ist nicht zu erwarten. Je nach Nachrichtenlage sowie Konjunkturentwicklung sind Rückgänge programmiert. Den fairen Wert sehe ich bei 14 €.

Damit liege dieser Zielkurs leicht über dem Wert von Barclays mit 13,50 €. Jefferies hält mit einem Zielkurs von 10 € die Aktie für überbewertet. Sehr zuversichtlich ist Warburg Research mit 20 €.

Mein Fazit: Anleger, die hier einsteigen, müssen die höhere Volatilität aushalten können. Das Schlimmste dürfte jedoch überstanden sein.

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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Aixtron. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.