Die Aktie des Technologiekonzerns Stabilus (WKN: STAB1L) hat auf die Nachricht einer Übernahme mit einem Kursgewinn von mehr als +7% reagiert und notiert bei rund 56 €. Damit hat sie sich von dem Kursrückgang seit Jahresanfang wieder weitestgehend erholt. Der Tiefpunkt wurde im August bei rund 49 € erreicht.
ℹ️ Stabilus vorgestellt
Stabilus SE ist ein international tätiger Konzern in der Bewegungstechnologie. Hierzu gehören Gasfedern sowie hydraulische Dämpfer. Bekanntestes Produkt ist der Lift-O-Mat zur automatischen Öffnung der Heckklappen bei Autos. Die Produkte werden neben der Autobranche auch im Industriebereich verwendet. Hauptsitz des Unternehmens ist Koblenz in Rheinland-Pfalz. Die Marktkapitalisierung beträgt 1,4 Milliarden €.
Übernahmeerklärung unterschrieben
In dem Strategiepapier „Star 2030“ erklärt das Unternehmen, Weltmarktführer im Bereich intelligenter Bewegungssteuerungstechnologien werden zu wollen. Um dies zu erreichen, ist ein hohes Wachstum beim Umsatz und Ertrag essenziell.
Diesem Ziel ist das Koblenzer Technologieunternehmen jetzt ein gutes Stück näher gekommen. Die Übernahme des US-Industriezulieferers Destaco wurde verbindlich angekündigt. Bisheriger Eigentümer ist die Dover Corporation. Der Kaufpreis liegt bei 680 Millionen US$. Der Vollzug soll im ersten Halbjahr 2024 erfolgen. Von dem Übernahmepreis werden 150 Millionen € aus Eigenmitteln erbracht, der Rest wird fremdfinanziert.
Destaco erwirtschaftete mit 650 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von zuletzt 213 Millionen US$. Davon blieb als operativer Gewinn rund ein Fünftel hängen. Mittelfristig soll das neuerworbene Unternehmen wesentlich zum Umsatzwachstum beitragen. Auch hinsichtlich der Ertragslage werden positive Impulse erwartet.
Strategieplanung konsequent fortgesetzt
Ziel des Strategieplanes ist ein jährliches Umsatzwachstum von 9%. Die bereinigte EBIT-Marge soll dann bei 23% liegen. Im vergangenen Geschäftsjahr lag sie bei 14%. Außerdem sollen 50 Millionen € gespart werden. Durch die Eingliederung von Destaco dürfte sich ein deutliches Einsparpotenzial ergeben.
Auch im Stammwerk in Koblenz sind Investitionen von 10 Millionen € vorgesehen. Dabei stehen die Modernisierung und Automatisierung im Mittelpunkt. Im Zuge dieser Investitionen sollen Stellen abgebaut werden. Erklärtes Ziel ist, das Unternehmen zukunftsfähiger zu machen.
Die Übernahme ist ein wichtiger Baustein für die Zielerreichung. Insbesondere das Industriesegment wird dadurch deutlich gestärkt.
Jahresprognose konkretisiert
Bei der Bekanntgabe der Zahlen für das dritte Quartal sowie der ersten neun Monate wurde die Prognose für das laufende Geschäftsjahr konkretisiert. Demnach wird der Jahresumsatz mit 1,2 Milliarden € im oberen Bereich der bisherigen Spanne von 1,1 bis 1,2 Milliarden € liegen. Bei der EBIT-Marge wird ein Wert von 13% angestrebt – die bisherigen Erwartungen lagen bei 13 bis 14%.
Die bisherigen Resultate des Geschäftsberichtes in den ersten neun Monaten rechtfertigen dies Erwartungen. Der bisherige Umsatz liegt bei 908 Millionen €, die EBIT-Marge bei 12,7%.
Was bedeutet das für die Kursentwicklung?
Mit dem starken Kursanstieg ist die 50-Tage Chartlinie mit 51,60 € deutlich nach oben durchkreuzt worden. Hier haben die Marktteilnehmer entsprechend auf die Nachricht der Übernahme positiv reagiert. Kurzfristig ist daher das Rückschlagpotenzial hoch.
Mittelfristig gehe ich davon aus, dass die Aktie über weiteres Potenzial verfügt. Ein erstes Kursziel sehe ich bei 65 €, das entspricht einem Aufschlag von +16%. Nach Bekanntgabe der Zahlen für das laufende Geschäftsjahr kann eine erneute Bewertung vorgenommen werden.
Die Experten der Analysehäuser sind ebenfalls zuversichtlich, deren Werte liegen bei 70 € und mehr. Mit 78 € ist Warburg Research am zuversichtlichsten.
Mein Fazit: Ein hervorragender Wert als Depotbeimischung. Neben einer guten Dividendenrendite von aktuell 3,1% bestehen gute Aussichten auf Kursgewinne.
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