Mit einem Kursrutsch von -8% setzte sich die Gerresheimer-Aktie (WKN: A0LD6E) am Dienstagmorgen an die Spitze der Verlierer im MDAX. Damit summieren sich die Kursverluste des Verpackungsherstellers im September bereits auf knapp -15%. Was steckt hinter der Korrektur?
ℹ️ Gerresheimer vorgestellt
Die Gerresheimer AG mit Sitz in Düsseldorf produziert Primärverpackungen aus Glas, Spezialglas und Kunststoffen, die vor allem in der Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie Verwendung finden. Der Verpackungskonzern besitzt Standorte in Europa, Amerika und Asien. Gerresheimer ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und wird derzeit mit ca. 3,6 Milliarden € an der Börse bewertet.
Auf der Erfolgswelle der Kunden
Die Kurskorrektur am Dienstag wurde durch einen negativen Analystenkommentar der US-Großbank JPMorgan ausgelöst. Die Analysten nahmen ihre Umsatzschätzung für das aktuelle Quartal zurück. Grund dafür sind nach Einschätzung von JPMorgan niedrigere Preise für Harze, die Gerresheimer direkt an seine Kunden weiterreichen kann.
Was die Gewinnentwicklung angeht, ist die US-Bank aber nach wie vor optimistisch. Sogar eine Erhöhung der Jahresziele hält die Bank für möglich. Das Kursziel für die Gerresheimer-Aktie wird mit 148,50 € beibehalten. Gegenüber dem aktuellen Kurs sehen die Analysten von JPMorgan somit noch ein Aufwärtspotenzial von über +40%.
Gerresheimer schwimmt seit einigen Monaten auf der Erfolgswelle der Abnehmprodukte der Pharmakonzerne Eli Lilly und Novo Nordisk. Der Konzern produziert dafür die passenden Verpackungen und Spritzen und muss demnach mit der enormen Nachfrage nach den Gewichtssenkern Schritt halten.
Achtung: Die Trendlinie ist durchbrochen
Der bereits seit einem Jahr anhaltende, massive Aufwärtstrend der Gerresheimer-Aktie gerät durch die jüngsten Kursverluste in ernsthafte Gefahr. Die Aktie hat gegenwärtig die untere Trendlinie des Aufwärtskanals durchbrochen, was in den kommenden Tagen weitere Kursverluste auslösen könnte. Der nächste Widerstand liegt bei ca. 100 €.
Immer noch nicht günstig
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 35 ist die Gerresheimer-Aktie selbst für einen profitablen und wachsenden Spezialverpackungshersteller ambitioniert bewertet. Viele Anleger scheinen die Kursverdoppelung innerhalb der letzten zwölf Monate zum Anlass zu nehmen, Kasse zu machen.
Ich rate Anlegern, die weitere Entwicklung der Gerresheimer-Aktie von der Seitenlinie aus zu beobachten. Langfristig ist der Titel für mich sehr vielversprechend, kurzfristig drohen aber weitere Kursverluste. Die Anteilsscheine der Düsseldorfer sind relativ teuer und das Chartbild spricht momentan gegen ein Investment.
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