WashTec-Aktie: Ein Fall fürs Dividenden-Depot?

An der Börse läuft es für die WashTec-Aktie (WKN: 750750) schon seit geraumer Zeit nicht gut. Übergeordnet befindet sich der Kurs seit dem Jahr 2018 im Abwärtstrend. In diesem Jahr notiert die Aktie mit -6,6% im Minus und befindet sich charttechnisch in einer brenzligen Lage. Was können Anleger hier noch erwarten?

Profitabilität deutlich verbessert

Der Spezialist für Autowaschtechnik hat Anfang November sehr solide Zahlen für die ersten neun Monate präsentiert. Laut Mitteilung sind die Erlöse nach drei Quartalen um 5,3% auf 356,7 Millionen € gestiegen. Dabei handelte es sich um einen neuen Bestwert.

Neben Preiserhöhungen trugen ein gut laufendes Großkundengeschäft und vor allem der Bereich Chemie zu dieser Entwicklung bei. Bereinigt um Wechselkurseffekte betrug das Umsatzplus 7,2%.

Dank eines aktiven Kostenmanagements stieg das operative Ergebnis (EBIT) um 19% auf 26,9 Millionen €. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 7,5%. Im dritten Quartal lag die Umsatzrendite sogar bei 9,6%. Damit wurden sowohl die ersten beiden Quartale als auch das entsprechende Vorjahresquartal übertroffen.

Sehr erfreulich entwickelte sich nach neun Monaten auch der freie Cashflow, der mit 26,8 Millionen € deutlich über dem Vorjahreswert von 7,6 Millionen € lag.

Jahresziele bestätigt

Für das Gesamtjahr bestätigte der Vorstand die Prognose, die einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres und eine Verbesserung des operativen Gewinns (EBIT) um rund 10% vorsieht. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Umsätze auf 482,2 Millionen € und das EBIT auf 38 Millionen €.

Nach der guten Zwischenbilanz ist WashTec auf einem sehr guten Weg, die Jahresziele zu erfüllen, und könnte diese sogar übertreffen.

Strategisch zielt die Gesellschaft darauf ab, die Bereiche Maschine, Service, Digitalisierung und Chemie stärker zu bündeln. Im dritten Quartal wurden mit der Serienreife von SmartCare-Portalwaschanlagen und einer fünfstelligen Zahl digital angebundener Maschinen diesbezüglich weitere Meilensteine erreicht.

Weniger schön entwickelte sich die Auftragslage. Aufgrund eines Nachfragerückgangs im Gesamtmarkt fielen die Bestellungen deutlich geringer aus, sodass auch der Auftragsbestand per Ende September deutlich zurückging.

Konkrete Zahlen nannte das Unternehmen dabei nicht, verwies lediglich darauf, dass der Bestand im vergangenen Jahr durch vorgezogene Aufträge erhöht war. In Relation zum langjährigen Durchschnitt bewege sich der Auftragsbestand aber auch jetzt auf einem hohen Niveau.

Ist die Aktie reif für einen Turnaround?

Die Aktie wird nur von wenigen Analysten beobachtet. Derzeit übernehmen MM Warburg, Berenberg und Hauck & Aufhäuser die Coverage. Alle drei sprechen sich für einen Kauf aus, die Kursziele liegen zwischen 43 und 55 € und damit deutlich über dem aktuellen Kursniveau von 32,50 €.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie an einer spannenden und zugleich gefährlichen Stelle. Spannend, da der Supportbereich von 30/32 € für eine Bodenbildung infrage kommt. Gefährlich, da sich der Abwärtstrend bei einem Bruch zur Unterseite weiter verstärken könnte.

Ich traue der Aktie den Turnaround zu, zumal auch die im vergangenen Jahr wegen hoher Kosten gesunkene Profitabilität wieder gesteigert wurde.

WashTec ist im Bereich Autowaschtechnik absoluter Marktführer und bleibt dabei auch innovativ, wie die Einführung der neuen SmartCare-Portalwaschanlage zeigt. Sie könnte zu einem Kassenschlager werden, wenn sich die Marktlage insgesamt wieder verbessert.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 ist die Aktie nicht wirklich teuer und punktet dazu noch mit einer sehr ansehnlichen Dividendenrendite von 6,7%.

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