ThyssenKrupp-Aktie -9%: Endlich Kaufkurse?

Mit einem Minus von 9% hält die ThyssenKrupp-Aktie am Mittwochvormittag die rote Laterne im Nebenwerteindex MDAX fest in der Hand. Durch den hohen Kursverlust stürzt das Papier des Stahl- und Technologiekonzerns auf ein neues 12-Monatstief. Was steckt hinter der miesen Börsenperformance zur Wochenmitte?

Schwache Quartalszahlen...

ThyssenKrupp schockierte die Börse mit schwachen Zahlen im abgelaufenen Quartal. Sowohl eine rückläufige Nachfrage als auch sinkende Preise sorgten dafür, dass der Umsatz um 9% auf ca. 8,2 Milliarden € zurückging. Dieser Umsatzwert lag unter den Erwartungen der Analysten. Mit einem Minus von 13% war der Auftragseingang des deutschen Traditionskonzerns noch stärker rückläufig.

Beim Gewinn sieht es nicht besser aus. ThyssenKrupp wies einen Verlust in Höhe von 314 Millionen € aus. Mitverantwortlich waren dafür auch erneute Wertberichtigungen auf das Stahlgeschäft aufgrund höherer Kapitalkosten.

...und ein pessimistischer Ausblick

Pessimistisch zeigt sich der Konzern auch für das Geschäftsjahr 2023/24. Während die Unternehmensführung bislang von einem leichten Umsatzwachstum ausgegangen war, sieht sie den Umsatz nun auf Vorjahresniveau.

Ebenso wurden die Erwartungen an den Gewinn reduziert. Unter dem Strich peilt ThyssenKrupp nur noch ein ausgeglichenes Ergebnis an. Bis zuletzt ging der Konzern von einem Gewinn in niedriger bis mittlerer dreistelliger Millionenhöhe aus.

Wird das 3-Jahrestief getestet?

Mit dem Kurssturz vom Mittwoch setzt sich der seit drei Monaten anhaltende Abwärtstrend der ThyssenKrupp-Aktie beschleunigt fort. Charttechnisch kritisch zu sehen ist die Tatsache, dass der MDAX-Wert die Widerstandszone zwischen 5,20 und 5,50 € mit einem Schlag nach unten durchbrochen hat.

Nun ist der Weg frei zu einem neuen 3-Jahrestief.

Weitere Dämpfer sind möglich

Derzeit spricht weder charttechnisch noch fundamental etwas für den Kauf der ThyssenKrupp-Aktie. Der Markt ist schwierig, vor allem Kunden aus der Automobilbranche macht der harte Wettbewerb zu schaffen, was sich auf den Stahlkonzern überträgt.

Zudem ist derzeit noch unklar, wie es mit dem beabsichtigten Verkauf der Stahlsparte weitergeht. Sollten die Gespräche scheitern, dürfte das einen weiteren Dämpfer für die ThyssenKrupp-Aktie bedeuten.

Anleger sollten meines Erachtens nicht den Fehler machen, zu glauben, dass sie die Stahlaktie zu einem historisch günstigen Kurs erwerben. Mangels positiver Nachrichten ist es in meinen Augen gut möglich, dass die ThyssenKrupp-Aktie noch einmal ihr Allzeittief bei knapp über 4 € testet.

Ich rate Anlegern, die weitere Entwicklung abzuwarten. Kaufkurse sehe ich noch nicht.

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