Super Micro Computer-Aktie: Eine ganz heiße Wette

Die Super Micro Computer-Aktie hat in den letzten drei Handelstagen mächtig angezogen. Seit Montag ist der Aktienkurs des Serverspezialisten um über 25% nach oben geschossen. Was ist der Auslöser des Kurssprungs und deutet sich hier ein massives Comeback an?

Die Spannung steigt

Der Spannungsbogen der Super Micro Computer-Aktie erreicht langsam seinen Höhepunkt. Wir erinnern uns: Supermicro erhielt von der US-Technologiebörse Nasdaq eine Gnadenfrist bis zum 25. Februar. Bis dann muss der Tech-Konzern seinen längst überfälligen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023/24, das am 30. Juni zu 2024 zu Ende ging, vorlegen. Ebenfalls muss der Bericht für das erste Quartal des GJ 2024/25 zum 30. September eingereicht werden.

Wie gut Super Micro Computer bzw. die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO mit der Erstellung der beiden Finanzberichte vorankommt, ist bislang unbekannt. Das könnte sich allerdings bald ändern, denn Supermicro hat für kommenden Dienstag (nach US-Börsenschluss) ein Business-Update angekündigt.

Die Reaktion der Super Micro Computer-Aktie auf die Ankündigung zeigt, dass der Markt von positiven Nachrichten ausgeht und daran glaubt, dass der Tech-Konzern kurz vor knapp doch noch seine Berichte vorlegen und ein Delisting von der Nasdaq verhindern kann.

Kurssprung am Dienstag

Von Anfang Dezember bis Anfang Februar befand sich die Super Micro Computer-Aktie ist einem starken Abwärtstrend. Offenbar waren sich Anleger in den letzten Wochen nicht sicher, ob der Serverhersteller noch einmal die Kurve kriegen würde.

Dieses Chartbild hat sich diese Woche stark geändert. Die Supermicro-Aktie notiert wieder deutlich über der Marke von 30 US$. Am Mittwochmorgen europäischer Zeit ist dann mit einem größeren Kurssprung der Aktie zu rechnen.

Gibt es ein Happy End?

Auch ich gehe davon aus, dass die Geschichte der Super Micro Computer-Aktie noch ein Happy End nimmt. Aber die Wette auf ein glückliches Ende ist verdammt heiß, denn die im Sommer vergangenen Jahres vom Analysehaus und Leerverkäufer Hindenburg Research vorgetragenen Anschuldigungen wiegen verdammt schwer.

Hindenburg warf Supermicro eine ganze Latte an Dingen vor, von kreativer Buchführung über die Verschleierung von Geschäften mit verbundenen Unternehmen bis zum Verstoß gegen US-Sanktionen. Sollte nur einer dieser Vorwürfe sich als zutreffend erweisen, könnte es eng werden für den Serverhersteller.

Im Herbst fand ein unabhängiger Prüfungsausschuss keine Hinweise auf ein rechtswidriges oder gar betrügerisches Verhalten des Supermicro-Managements. Aber wie genau dieser Ausschuss die Rechnungslegungs- und Bilanzierungspraktiken des Unternehmens unter die Lupe genommen hat, lässt sich für externe Beobachter kaum nachvollziehen.

Anleger, die dieser Tage Lust auf eine sehr heiße Wette im Technologiesektor eingehen wollen, können in die Super Micro Computer-Aktie einsteigen. Die Gefahr, sich damit die Finger zu verbrennen, ist allerdings nach wie vor groß.

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