SAP und Rheinmetall hui, RWE pfui: DAX-Überblick

Der DAX (WKN: 846900) hat zum Start in die neue Woche ein neues Rekordhoch erklommen, blieb schlussendlich aber ohne große Veränderungen. Das größte deutsche Börsenbarometer schloss +0,02% höher mit 17.432 Punkten. Rheinmetall und SAP zogen weiter an, RWE rutschte erneut ans DAX-Ende.

Nach dem Rekordlauf in der vergangenen Woche eröffneten die deutschen Standardwerte am Morgen zunächst etwas tiefer. Der Eröffnungskurs von 17.396 Punkten war aber gleichbedeutend mit dem Tagestief. Im Bereich der 17.400-Punkte-Marke griffen die Anleger wieder zu und sorgten für ein schnelles Gap-Close.

In der Folge stiegen die Kurse weiter nach oben und schafften am Nachmittag den Ausbruch auf ein neues Rekordhoch. Nach Handelsbeginn der Wall Street gelang eine weitere Bestmarke bei 17.460 Punkten, ehe es zu einem leichten Rücksetzer kam.

Nvidia-Zahlen hallen nach

In der vergangenen Woche hatten Top-Zahlen und -Ausblick des Chipriesen Nvidia eine weltweite Börsenrallye ausgelöst und zahlreichen Indizes zu neuen Höchstständen verholfen. Besonders gefragt waren Technologieaktien, die von den großen Wachstumschancen und potenziellen Megagewinnen im Bereich Künstliche Intelligenz profitieren.

Das hat auch der Aktie des deutschen Softwareunternehmens SAP einen weiteren Schub gegeben. Sie befindet sich seit Donnerstag auf dem Vormarsch und beendete die Woche auf einem neuen Rekordhoch. Am Montag gab es gleich die nächste Bestmarke. Mit Kurszuwächsen von +1,88% zählte die Aktie zu den Top Performern im DAX. SAP will sein Geschäft in Zukunft deutlich stärker auf KI ausrichten.

Weiterhin gefragt sind Rüstungswerte angesichts der Aussicht auf nachhaltig steigende Verteidigungsausgaben seitens westlicher Staaten. Die Rheinmetall-Aktie setzte ihren Rekordlauf fort und war mit einem Kursgewinn von +2,8% Top-Wert im DAX. In ihrem Schlepptau ging es auch für die Papiere des Rüstungselektronikkonzerns Hensoldt und für den Panzer-Zulieferer Renk kräftig nach oben.

Unterdessen setzte die RWE-Aktie am DAX-Ende ihren Negativlauf fort und verlor knapp -2%. Beim Stand von 30,33 € markierte das Papier den niedrigsten Stand seit Oktober 2021.

Inflationsdaten und Bilanzen im Blick

Ob die Rallye an den Märkten weitergeht, wird wahrscheinlich auch maßgeblich von den Inflationsdaten abhängen, die im weiteren Wochenverlauf veröffentlicht werden. Am Donnerstag erscheint mit dem PCE-Preisindex ein von der Fed vielbeachtetes Inflationsmaß der privaten Konsumausgaben. Zudem werden vorläufige Daten zur Februar-Inflation in Deutschland bekannt gegeben.

In dieser Woche stehen aber auch zahlreiche Bilanzen von DAX-Konzernen auf der Agenda. Den Anfang macht am Dienstag der Rückversicherer Munich Re. Anschließend folgen noch Zahlen von MTU, Beiersdorf, Covestro, Daimler Truck und Volkswagen.

DAX erreicht weiteres Rekordhoch

Auch wenn der DAX eine weitere Bestmarke aufgestellt hat und die Rekordjagd damit weiterzugehen scheint, zeigte sich der Index letztlich kaum verändert. Das verwundert jedoch nicht: Im Vorfeld der anstehenden DAX-Bilanzen und wichtiger Inflationsdaten dürften die Anleger zunächst vorsichtig agieren.

Aus technischer Sicht wird die Luft ebenfalls zusehends dünner, da der Relative-Stärke-Index im Tages- und im Wochenchart den kritischen Bereich oberhalb der 70er-Schwelle vorgedrungen ist. Das deutet auf ein überkauftes Marktumfeld hin.

Sollte es zu einer Korrektur kommen, wären ein Rücklauf zum vormaligen Rekordhoch bei 17.198 Punkten und ein Gap-Close zum Hoch vom vergangenen Mittwoch naheliegend.

Auf der Oberseite stellt die 17.500-Punkte-Marke das nächste Zwischenziel dar. Darüber rücken der Bereich um 17.700 Punkte und die nächste 1.000er-Schwelle bei 18.000 Punkten in den Fokus.

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