Rheinmetall-Aktie: Sind sogar neue Rekorde drin?

Die Rheinmetall-Aktie (WKN: 703000) hat in den letzten Wochen wieder deutlich Auftrieb bekommen. Im Monat Oktober belaufen sich die Kurszuwächse auf mehr als +11%, während der DAX als Benchmark mehr als -4% eingebüßt hat. In der letzten Woche hat der Rüstungskonzern neue Zahlen vorgelegt. Treiben sie den Kurs weiter in Richtung der 300-€-Marke?

Operativer Gewinn in Q3 deutlich gestiegen

Am Donnerstag hat der DAX-Konzern im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung vorläufige Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Es lässt sich konstatieren, dass die aktuellen Krisenherde die Kassen bei den Düsseldorfern weiter klingeln lassen. Ergebnisseitig wurden die Erwartungen deutlich übertroffen.

Wie das Unternehmen mitteilte, beliefen sich die Erlöse in den drei Monaten bis September auf rund 1,76 Milliarden €. Das waren etwa 18% mehr als im zweiten Quartal 2023 und entsprach den Erwartungen.

Ganz anders sah es indes beim operativen Gewinn aus: Dieser stieg zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um fast zwei Drittel auf 191 Millionen €. Die operative Marge verbesserte sich von 8,3 auf 10,9%. Analysten hatten mit 165,4 Millionen € im Schnitt deutlich weniger erwartet.

Erstmals trug auch Rheinmetall Expal Munitions zum Umsatz- und Ergebnis bei. Der spanische Munitionshersteller findet seit dem 1. August in der Bilanz Berücksichtigung.

Jahresziele bestätigt

Das Management begründete das starke Abschneiden mit einem „vorteilhaften Produkt- und Margenmix“ und bestätigte zugleich die Ziele für das Gesamtjahr. Demnach soll der Umsatz auf 7,4 bis 7,6 Milliarden € klettern. Davon sollen als operative Marge 12% übrig bleiben, womit sich im Mittel der Umsatzprognose ein Betriebsgewinn von 900 Millionen € ergeben würde.

Allerdings ist Expal in dieser Prognose noch nicht erhalten und soll weitere 150 bis 190 Millionen € zu den Umsätzen beitragen. Letztes Jahr hatte Rheinmetall Umsätze von 6,4 Milliarden € erzielt, während die operative Marge bei 11,8% gelegen hatte.

Es wird also weiteres Wachstum erwartet und auch die Profitabilität soll weiter steigen.

Traurige Wachstumstreiber

Als Rüstungskonzern profitiert Rheinmetall verständlicherweise von der geopolitischen Lage mit Krisen und Kriegen in der Ukraine und nun auch im Nahen Osten zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Hierdurch laufen die Geschäfte mit Waffen und Munition auf Hochtouren.

Seit der russischen Invasion in der Ukraine hat die Aktie etwas mehr als +180% zugelegt und ist damit der größte Gewinner unter den deutschen Standardwerten. Der steile Kursanstieg sorgte dafür, dass die Aktie seit März im deutschen Leitindex DAX gelistet ist.

Hat die Aktie noch Potenzial?

Der Umstand, dass sich der Aktienkurs seit Anfang letzten Jahres nahezu verdreifacht hat, wirft aber berechtigterweise die Frage auf, wie viel Potenzial noch in der Aktie steckt oder ob im aktuellen Kurs viele Erwartungen für kommende Aufträge, Umsätze und Gewinne bereits eingepreist sind.

Daher gibt es auch vorsichtige Analysten wie die UBS, die mit „Neutral“ votiert und das Kursziel bei 233 € sieht. Die Mehrheit ist aber weiterhin bullish gestimmt, Warburg Research und Deutsche Bank haben erst kürzlich ihre Kaufempfehlungen mit Kurszielen von 292 und 300 € bestätigt. Im Mittel sehen die Fachleute die Aktie mit 297,40 € fair bewertet.

Auch ich traue der Aktie mindestens Kurse um die 300 € zu. Schließlich sind die Aussichten für Rheinmetall weiterhin als sehr gut zu bezeichnen. Die Rüstungsbranche boomt weltweit, sodass das Unternehmen in den kommenden Quartalen auf dem Wachstumspfad bleiben dürfte. Überdies bietet auch das zweite Standbein als Automobilzulieferer eine Menge Kursphantasie.

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