Rheinmetall-Aktie: Rückenwind durch die Wahl

Die Rheinmetall-Aktie legt zum Start in die neue Handelswoche um über +4% zu und steigt damit fast wieder auf ihr erst vor wenigen Tagen aufgestelltes Allzeithoch. Gibt die Bundestagswahl dem deutschen Rüstungskonzern Rückenwind?

Ein vorteilhaftes Wahlergebnis

Das kann man so sagen. Die Wahl ist geschlagen und mit dem Wahlergebnis dürfte das Rheinmetall-Management sehr zufrieden sein. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit werden in den kommenden Wochen die Union und die SPD gemeinsam eine neue Regierung bilden.

Für den deutschen Rüstungskonzern bringt eine schwarz-rote-Koalition gleich zwei Vorteile. Zum einen sind sich die beiden Parteien darin einig, die Ukraine auch weiterhin militärisch im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Die Union wird darauf dringen, die bisherige Unterstützung des Landes zu intensivieren und kann sich sogar vorstellen, Waffensysteme an die Ukraine zu liefern, die die bisherige Bundesregierung noch ausschloss.

Zum anderen ist es inzwischen auch in der SPD „common sense“, dass die Verteidigungsausgaben Deutschlands in den kommenden Jahren deutlich angehoben werden müssen. Mit einem Wehretat in Höhe von 2% der Wirtschaftsleistung wird die Bundesrepublik auf Dauer keine ausreichende militärische Abschreckung gegenüber Russland darstellen können.

Eine Union-SPD-Regierung wird deshalb über die nächsten Jahre das Verteidigungsbudget in Richtung von 3% des BIP anheben (müssen). Für Rheinmetall als wichtigsten deutschen Rüstungskonzerns bedeutet das Zusatzaufträge in Milliardenhöhe.

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Die USA spielen in die Karten

Und eine weitere Entwicklung spielt der Rheinmetall-Aktie dieser Tage in die Karten. Die USA unter Donald Trump haben mehr als klar gemacht, dass sie von Europa erwarten, sicherheitspolitisch in Zukunft auf eigenen Beinen zu stehen. Für Trump ist Verteidigung ein Business Game. Wer seiner Meinung nach nicht genug zahlt, muss die Rechnung selbst begleichen.

Einige europäische Staaten haben bereits auf die neue US-Außenpolitik reagiert. So haben Dänemark, Lettland und Polen angekündigt, ihre Verteidigungsbudgets drastisch zu erhöhen. Wasser auf die Mühlen eines europäischen Rüstungskonzerns wie Rheinmetall.

Bald vierstellige Kurse?

Der lang- und kurzfristige Aufwärtstrend der Rheinmetall-Aktie ist trotz der Kursrückgänge am Donnerstag und Freitag immer noch voll intakt. Sollte der DAX-Wert Anfang der Wochen das bisherige Allzeithoch bei knapp 940 € durchbrechen, dürfte Rheinmetall sogar Kurs auf die 1.000 €-Marke nehmen.

Die Entwicklung könnte nicht besser sein

Ich empfehle die Rheinmetall-Aktie vor diesen Hintergründen weiterhin zum Kauf. Ich glaube nicht, dass der DAX-Titel bereits sein letztes Allzeithoch gesehen hat.

Die innen- und geopolitische Entwicklung können kaum besser sein für den Kurs der Rheinmetall-Aktie. Manch Experte geht sogar davon aus, dass in kurzer Zeit eine gesamteuropäische Armee die NATO ablösen wird. Ein derartiges Szenario ist in inzwischen nicht mehr ganz von der Hand zu weisen.

Für Rheinmetall als europäischen Rüstungskonzern wäre das eine fabelhafte Perspektive. Eine europäische Armee würde bei der Auftragsvergabe zweifellos europäische Rüstungskonzerne bevorzugen. Die Zukunft der Rheinmetall-Aktie ist trotz einer möglichen Friedenslösung für die Ukraine immer noch rosig.