Am Freitag kommt mit dem Kosmetikkonzern Puig eine neue Luxusaktie auf den europäischen Markt. Es wird der größte Börsengang eines spanischen Unternehmens seit 2015 und eines der größten IPOs dieses Jahres. Ist die Puig-Aktie eine bessere Alternative zur Douglas-Aktie, die seit dem Börsengang nicht glänzen konnte?
ℹ️ Puig vorgestellt
- Puig ist ein 1914 gegründeter spanischer Luxusgüterkonzern mit Sitz in Barcelona.
- Der Konzern ist in den Bereichen Parfüms, Mode, Make-up und Hautpflege tätig und vertreibt seine Produkte in über 150 Ländern weltweit.
- Zu Puig gehören international renommierte Marken wie Jean Paul Gaultier, Nina Ricci und Paco Rabanne.
- Der Konzern geht Anfang Mai 2024 mit einer Bewertung von 13,9 Milliarden € an die Börse.
Ein vielversprechender Ausgabepreis
Der Ausgabepreis der Puig-Aktie ist jedenfalls vielversprechend. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde der Preis am oberen Ende der Spanne von 22,00 bis 24,50 € je Aktie festgelegt.
Damit wird der spanische Kosmetikkonzern beim Börsengang mit 13,9 Milliarden € bewertet. Mit dieser Bewertung dürfte Puig der direkte Sprung in den spanischen Leitindex Ibex 35 gelingen.
Die Eigentümerfamilie behält die Kontrolle
Die Gründer- und Eigentümerfamilie Puig will über den Börsengang Kapital einsammeln, aber gleichzeitig weiterhin die Kontrolle behalten. Möglich machen dies zwei Aktienklassen. Die Familie wird nach dem Börsengang noch rund 70% der Anteile halten, aber über A-Aktien mit mehr Stimmen über 90% der Stimmrechte kontrollieren.
Der hohe Ausgabekurs der Puig-Aktie legt nahe, dass institutionelle Anleger offenbar kein Problem mit dieser Konstruktion haben. Sie sehen Puig als passives Investment und wollen nicht aktiv in die Geschäftsführung des Unternehmens eingreifen.
Die drei Geschäftsbereiche
Puig ist in drei Geschäftsbereichen tätig. Mit einem Umsatzanteil von 72% sind Parfüms und Mode der mit Abstand wichtigste Bereich, gefolgt von Make-up mit 18% und Hautpflegeprodukten mit 10% des Umsatzes.
Zum Sortiment von Puig gehören sehr renommierte Luxusparfümmarken wie Paco Rabanne, Jean Paul Gaultier und Nina Ricci. Laut Unternehmensangaben lag der globale Marktanteil bei Parfüms im vergangenen Jahr bei 10%. Puig verkauft seine Produkte in über 150 Ländern der Welt und steigerte 2023 seinen Umsatz um 19% auf 4,3 Milliarden €.
Der Luxuskonzern ist hochprofitabel. 2023 stieg der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 33% auf 849 Millionen €. Die EBITDA-Marge lag demnach bei knapp 20%.
Auf den Spuren von Hermes und LVMH?
Luxusaktien gehörten in den vergangenen Jahren zu den Bestperformern an den internationalen Märkten. Die Aktie von LVMH, dem weltgrößten Luxuskonzern, hat ihren Wert in den vergangenen zehn Jahren mehr als verfünffacht. Die Hermes-Aktie glänzte sogar mit einer annähernden Verzehnfachung ihres Wertes in diesem Zeitraum.
Vor diesem Hintergrund und angesichts des sehr starken Markenportfolios ist die Puig-Aktie für mich ein spannendes Investment. Langfristig orientierte Anleger dürfen meiner Einschätzung nach mit einer überdurchschnittlichen Performance rechnen.
Die Puig-Familie hat in den letzten Jahren eindrucksvoll ihre unternehmerischen Qualitäten bewiesen. Sie hat mehrere Marken akquiriert und erfolgreich in den Konzern integriert. Deshalb gehe ich davon aus, dass Puig auch in den kommenden Jahren seinen Umsatz und Gewinn weiter steigern wird.
Die Bewertung der Aktie zum Börsengang ist in meinen Augen zwar ambitioniert, aber auch nicht übertrieben hoch. Anleger mit einem Faible für Luxuspapiere haben mit der Puig-Aktie ab Freitag eine tolle Anlagealternative.
Die Redaktion von sharedeals.de wird Anleger in Sachen Puig-Börsengang weiter auf dem Laufenden halten.
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