Friedrich Vorwerk-Aktie +8%: Die Hausse geht weiter

Die Aktie von Friedrich Vorwerk setzt ihren Höhenflug ungebremst fort. Am Dienstag schoss der Kurs um weitere +8% nach oben und markierte beim Stand von 66,60 € ein neues Rekordhoch. Damit belaufen sich die Kursgewinne seit Jahresbeginn bereits auf mehr als +146%. Hat die Rallye noch Luft nach oben oder sollten Anleger nun besser über Gewinnmitnahmen nachdenken?

Dynamisches Wachstum hält an

Schon das vergangene Jahr war beim SDAX-Unternehmen von einer starken Geschäftsdynamik geprägt. So mussten gleich mehrfach die Ziele angehoben werden. Am Ende wurde auch die letzte Prognose klar übertroffen. Zum Start ins neue Jahr hielt diese Dynamik an.

Der Pipeline- und Anlagenbauer für Strom-, Erdgas- und Wasseraufwendungen meldete für die ersten drei Monate ein Umsatzplus von fast 75% auf 133 Millionen €. Einen noch größeren Sprung gab es auf der Ergebnisseite. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)  kletterte von 6,8 auf 18,2 Millionen €, was fast dem dreifachen Wert entspricht.

Die entsprechende Marge verbesserte sich um annähernd 5 Prozentpunkte und stieg auf 13,7%. Unter dem Strich verdiente Vorwerk fast 8,6 Millionen €  und damit fast fünfmal so viel wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Der Auftragseingang fiel mit 81,6 Millionen € zwar etwas schwächer aus als im vergangenen Jahr, als das Auftragsvolumen einen Wert von 121,3 Millionen € erreichte. Ab dem zweiten Quartal rechnet der Vorstand in den Segmenten Electricity, Clean Hydrogen und Natural Gas aber wieder mit Bestellungen in signifikanter Größenordnung.

Prognose teilweise angehoben

Für das Gesamtjahr kalkuliert das Management weiterhin mit einer EBITDA-Marge von 16 bis 17%. Im vergangenen Jahr lag diese auf Konzernebene bei 16,2%. Gleichzeitig könnte sich die bisherige Umsatzprognose als zu konservativ herausstellen. Der Vorstand geht nun davon aus, am oberen Ende der Prognosespanne von 540 bis 570 Millionen € zu landen.

Analysten heben den Daumen

Die Analysten der Baader Bank attestierten dem Energieinfrastruktur-Unternehmen ein starkes Auftaktquartal, obwohl dieses für gewöhnlich ein schwächeres sei. Angesichts der hohen Nachfrage-Dynamik sieht die Bank auch für die Aktie noch Luft nach oben und erhöhte das Kursziel von 63 auf 70 €.

Neuer Großauftrag

Zu Wochenbeginn informierte das Unternehmen zudem über einen neuen Großauftrag für einen weiteren Abschnitt der Süddeutschen Erdgasleitung (SEL). Der beauftragte Projektteil hat demnach einen Wert im unteren dreistelligen Millionenbereich. Die Arbeiten sollen im Sommer beginnen.

Einschließlich der zwei bereits in Auftrag gegebenen Abschnitte bewegt sich das Projektvolumen inzwischen im deutlich mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Was tun mit der Vorwerk-Aktie?

Der SDAX-Newcomer glänzt mit einer starken Geschäftsdynamik und einer deutlich steigenden Profitabilität. Der Umstieg auf Erneuerbare Energien spielt dem Unternehmen ebenso in die Karten wie das milliardenschwere Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz.

Ich gehe davon aus, dass Vorwerk einer der großen Profiteure der geplanten Investitionen in Deutschland sein wird. Anknüpfend daran: Die europäische Infrastruktur-Offensive schafft neue Gewinner am Aktienmarkt – unser exklusiver Report „Europa schlägt zurück“ zeigt drei Unternehmen, die optimal von den 500 Milliarden Euro profitieren werden.

Auch wenn die Aktie immer noch etwas unter dem Radar läuft, halte ich das Papier für einen der aussichtsreichsten deutschen Nebenwerte. Zumal auch die Charttechnik starke Kaufsignale sendet. Durch den erfolgreichen Ausbruch über das Hoch aus dem Jahr 2021 bei 53,60 € könnte die Rallye nun weiter in Richtung 80 € gehen.