DAX-Überblick: Gute Vorzeichen für Mittwoch

Der DAX (WKN: 846900) hat auch am Dienstag keine wirklichen Antworten auf die weitere Kursentwicklung geliefert. Wie schon am Vortag pendelte das größte deutsche Börsenbarometer um die wichtige technische Marke von 15.800 Punkten, setzte mit dem ersten Tagesgewinn seit sechs Tagen aber wieder ein positives Zeichen. Zum Handelsende stand ein leichtes Plus von +0,21% auf 15.847 Punkte.

Das Tageshoch wurde bereits kurz nach Handelseröffnung bei 15.895 Punkten erreicht, allerdings verpufften die Gewinne recht schnell. Eine Stunde, bevor die Wall Street ihre Pforten öffnete, markierte der DAX sein Tagestief bei 15.785 Punkten.

DAX hält sich erneut über 15.800 Punkten

Dabei hielt sich der Index aber über dem Tief vom Montag, was aus charttechnischer Sicht ein gutes Zeichen war. Positive Signale aus New York sorgten im späten Handel wieder für steigende Kurse und abermals einen Schlusskurs oberhalb der Marke von 15.800 Punkten.

Am Markt sind weiterhin Zins- und Rezessionsängste die bestimmenden Faktoren. Der Chef der US-Notenbank hatte in der vergangenen Woche vor einem Ausschuss des US-Senats deutlich gemacht, dass Preisstabilität und die Rückkehr zum Zwei-Prozent-Inflationsziel weiterhin oberste Priorität genießen. Dazu seien wohl weitere Zinsschritte nötig. Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen erteilte Powell damit eine klare Absage.

Lagarde stellt weitere Zinserhöhung im Juli in Aussicht

Ins gleiche Horn bläst auch seine Amtskollegin in Europa, EZB-Chefin Christine Lagarde. Sie geht fest davon aus, dass der Zinshöhepunkt noch nicht erreicht ist. Bei einer Konferenz der europäischen Notenbank im portugiesischen Sintra erklärte sie, dass im Juli eine weitere Zinserhöhung folgen werde, sofern sich die wirtschaftlichen Aussichten nicht grundlegend ändern. Seit Juli 2022 wurde der Leitzins bereits achtmal in Folge angehoben.

Negative Wirtschaftsdaten aus Deutschland

Die Unsicherheit über den weiteren Zinskurs wird die Märkte wohl noch längere Zeit beschäftigen. Derweil mehren sich zumindest in Europa die Anzeichen für eine nachlassende Konjunktur. Nach negativen Signalen aus dem Einkaufsmanagerindex in der Vorwoche und dem alarmierenden ifo-Geschäftsklimaindex am Montag zeichnet auch das ifo-Barometer für die Erwartungen in der deutschen Exportindustrie ein düsteres Bild.

Nach einem Plus von 1,0 Punkten im Mai ist es im Juni auf -5,6 Zähler abgerutscht. Das ist der niedrigste Stand seit November 2022. Es scheint sich also nicht nur die inländische Nachfrage abzuschwächen, sondern auch die Nachfrage aus dem Ausland.

Konjunkturdaten in den USA besser als erwartet

Auch in den USA standen am Dienstag Konjunkturdaten auf dem Programm. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im Mai zum Vormonat um 1,7% gestiegen und fielen damit besser aus als erwartet. Im Vorfeld war mit einem Rückgang um -0,9% gerechnet worden.

Gleichzeitig fielen auch die Daten zum US-Verbrauchervertrauen überraschend stark aus. Der Markt wertet dies als Zeichen dafür, dass die Fed ein gutes Maß gefunden hat, die Inflation mit ihren Zinserhöhungen einzudämmen, ohne dabei die Wirtschaft abzuwürgen.

Folgt der DAX am Mittwoch der Wall Street?

Nach den Korrekturen in den vergangenen Tagen legen die großen US-Aktienindizes wieder deutlich zu. Damit stehen auch hierzulande die Zeichen gut, dass der DAX am Mittwoch wieder Schwung aufnehmen kann. Zumal das Verkaufsinteresse im Bereich von 15.800 Punkten zuletzt merklich nachgelassen hat.

Auf der Oberseite verläuft eine Widerstandszone bei 15.900/16.000 Punkten, in deren Mitte sich auch die 50-Tage-Linie (SMA50) befindet. Oberhalb von 16.000 Punkten wäre der Weg frei zum Rekordhoch von Mitte Juni bei 16.427 Punkten.

Nach unten hin schützt die in den letzten Tagen bereits mehrfach getestete und erfolgreich verteidigte Marke von 15.800 Punkten. Darunter befindet sich der nächste Support im Bereich von 15.700 Punkten.

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