Der DAX (WKN: 846900) bleibt im Rallye-Modus. Nach dem starken Kursanstieg vom Dienstag gewann das größte deutsche Börsenbarometer am Mittwoch weitere 130 Punkte hinzu und ging +0,86% höher mit 15.748 Punkten aus dem Handel. Beflügelt durch die Zinseuphorie in den USA schob sich der Index zurück über die 200-Tage-Linie. Auch die US-Börsen legten weiter zu, allerdings mit etwas gedrosseltem Tempo.
Am Morgen gaben die Käufer die Richtung vor und sorgten für eine Aufwärtslücke zur Markteröffnung. Das entstandene Gap blieb fast vollständig geöffnet und löste weitere Kaufdynamik aus. In der Folge tendierte der DAX immer höher und erreichte sein Tageshoch am frühen Nachmittag mit 15.759 Punkten. Nach einem Rücklauf zur 15.700-Punkte-Marke zog der Index nach Öffnung der Wall Street wieder an und beendete den Handel nur knapp unter seinem Tageshoch.
Zinseuphorie treibt die Märkte an
Für anhaltende Kauflaune sorgt die Hoffnung auf eine weniger restriktive Geldpolitik. Tags zuvor waren die Verbraucherpreise in den USA bekannt gegeben worden und zeigten einen nachlassenden Inflationsdruck. Damit hat der Markt das Thema Zinserhöhungen endgültig ausgepreist.
Die Frage, die sich nun stellt, ist die, wann es zu ersten Zinssenkungen kommen wird. Nach ersten Marktschätzungen könnte der Leitzins im Mai erstmals sinken. Was den Märkten ebenfalls in die Karten spielt, ist der Umstand, dass viele Anleger befürchten könnten, auf der Strecke zu bleiben, wenn sie jetzt nicht einsteigen (FOMO).
Da immer noch zahlreiche Investoren mit hohen Cash-Beständen an der Seitenlinie verharren, könnte noch mal viel Liquidität in den Markt fließen und die Rallye zum Ende des Jahres weiter anfachen.
Untermauert werden die Zinshoffnungen durch die Entwicklung der US-Erzeugerpreise, die im Oktober weniger stark gestiegen sind als erwartet. Dagegen zogen die US-Einzelhandelsumsätze entgegen der Erwartung leicht an.
Einigung im US-Haushaltsstreit
Gestützt werden die Märkte zudem dadurch, dass im Haushaltsstreit in den USA eine Einigung erzielt werden konnte und der drohende Stillstand damit abgewendet scheint. Demnach haben die Mitglieder im Repräsentantenhaus mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit dem Gesetzesentwurf für einen Übergangshaushalt zugestimmt. Die noch fehlende Bestätigung durch den Senat gilt als Formsache.
Infineon und Siemens Energy im Fokus
Hierzulande standen am Mittwoch die Zahlen der DAX-Konzerne Infineon und Siemens Energy im Fokus. Während Deutschlands größter Chipkonzern die Dividende anhob und weiteres Wachstum verspricht, erholten sich die Papiere von Siemens Energy weiter von ihrem jüngsten Kurseinbruch. Durch die Einigung auf einen Anteilsverkauf am Indien-Geschäft dürften die Risiken für eine Kapitalerhöhung kurzfristig kleiner werden, so die Analysten.
DAX zurück über der 200-Tage-Linie
Der DAX bleibt im Rallye-Modus und zieht das Momentum immer mehr auf die Seite der Käufer. Am Dienstag konnte der Abwärtstrend seit dem Rekordhoch in einer dynamischen Bewegung durchbrochen werden.
Nun gelang der Sprung zurück über die 200-Tage-Linie (SMA200), die als Gradmesser für den langfristigen Trend gilt. Auf der Oberseite rückt damit die 16.000-Punkte-Marke wieder in den Fokus. Wird auch sie überwunden, wäre sogar ein Anstieg zum aktuellen Rekordhoch von 16.528,97 Punkten möglich.
Sollte es zu einer Gegenbewegung nach unten kommen, die angesichts des zunehmend überkauften Zustandes immer wahrscheinlicher wird, stellt der überwundene 200-Tagesdurchschnitt ein potenzielles Rücklaufziel dar.
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