Aixtron-Aktie: Höchster Kurs seit 2001

Stark gefragt waren am Dienstag die Papiere des Chipanlagenbauers Aixtron (WKN: A0WMPJ), die nach einem positiven Analystenkommentar um fast +8% hinaufschossen und ein neues 22-Jahres-Hoch bei 39,16 € markierten. Seit dem Tief von Anfang November hat der MDAX-Titel damit fast +50% hinzugewonnen. Wie geht es nun weiter?

Beeindruckendes Wachstum und bestätigte Guidance

Seit Ende Oktober befindet sich die Aktie in einer dynamischen Aufwärtsbewegung. Mit ein Grund dafür sind die Zahlen zum dritten Quartal, die ein deutliches Plus bei Umsatz und Gewinn zeigten. Ungeachtet der höheren Kosten und der allgemeinen Kaufzurückhaltung.

Während die Erlöse im Jahresvergleich um 86% auf 165 Millionen € zulegten, konnte der operative Gewinn (EBIT) gegenüber dem Vorjahr mit 45,3 Millionen € sogar nahezu verdreifacht werden.

Die entsprechende Marge lag bei 27%. Unter dem Strich verdiente der Chipanlagenbauer 39,6 Millionen € und damit fast doppelt so viel wie vor einem Jahr.

Das Management bestätigte daraufhin die Jahresziele, die Erlöse von 600 bis 660 Millionen € und eine EBIT-Marge von 25 bis 27% vorsehen. Bei den Auftragseingängen kalkuliert die Unternehmensleitung mit 620 bis 700 Millionen €.

Aixtron-Chipanlagen erfreuen sich großer Beliebtheit

Aixtron profitiert mit seinen Maschinen zur Herstellung von leistungsstarken Halbleitern von Megatrends wie Digitalisierung, Energieeffizienz sowie Elektromobilität. Weltweit investieren Chipkonzerne in den Ausbau ihrer Kapazitäten und setzen dabei zunehmend auf Anlagen zur Herstellung von Elektronikchips auf Basis von Galliumnitrid (GaN) und Siliziumkarbid (SiC).

Bauteile auf dieser Basis sind nicht nur kleiner als klassische Siliziumchips, sondern zeichnen sich auch durch eine bessere Energieeffizienz und Temperaturbeständigkeit aus. Dadurch sind sie in der Lage, mehr Strom schneller zu leiten und ermöglichen Schnellladetechnik, was im Bereich Elektromobilität und in der Heimelektronik eine große Rolle spielt.

Zudem unterstützen die Verbindungshalbleiter den sparsameren Betrieb von bestimmten 5G-Mobilfunk-Anwendungen und von Daten- und Serverzentren.

Aixtron nimmt hierbei eine marktbeherrschende Position ein. Für weiteres Wachstumspotenzial sorgen Anlagen zur Herstellung von Micro-LED, für die das Interesse bei den Kunden ebenfalls deutlich zunimmt.

Die Analysten von Oddo BHF sind von den starken Wachstumsaussichten vollends überzeugt und haben das Kursziel in einer aktuellen Studie von 45 auf 50 € angehoben. Investoren würden das Wachstumspotenzial des Anlagenbauers für die Halbleiterindustrie verkennen, so das Urteil der Experten.

Trotz Kaufsignal Korrektur abwarten

Mit dem Ausbruch auf ein neues 22-Jahres-Hoch erzeugt die Aktie ein starkes Kaufsignal, wäre meiner Meinung nach nun aber trotzdem erst einmal reif für eine Konsolidierung des Anstiegs.

Der Relative-Stärke-Index signalisiert auf Tagesbasis inzwischen ein stark „überkauftes“ Marktumfeld. Auch auf Wochenbasis ist die kritische Zone, die ab einem Wert von 70 beginnt, fast erreicht. Zudem wurde das Konsens-Kursziel der Analysten von 39,15 € erreicht, was ebenfalls dafür spricht, dass die Aktie zuletzt etwas heiß gelaufen ist.

Als ein mögliches Korrekturziel kommt das 2011er-Hoch im Bereich der 34-€-Marke in Frage.

Mittelfristig sind für die Aktie in einem stark wachsenden Markt aber noch deutlich höhere Notierungen möglich. Der Aufwärtstrend der letzten Jahre dürfte fortgesetzt werden.

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