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Valneva: Jetzt muss es einfach gelingen

Simon Ruić / 05.05.22 / 10:30

Valneva (WKN: A0MVJZ) hat heute seine Quartalszahlen vorgelegt und der Markt zeigt sich erleichtert: Die Aktie klettert am Vormittag um +4% auf 12,35 €. Am Mittwochabend verkündete der Wirkstoffentwickler außerdem den Start einer klinischen Studie für seinen Covid-19-Impfstoff als Booster-Spritze. Hinsichtlich des EU-Zulassungsverfahrens für das Vakzin gab es ebenfalls Neuigkeiten.

stock.adobe.com/Ascannio

Valneva ist ein französisches Biotechunternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Die Firma entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten. Mit seinem Totimpfstoff VLA 2001 verfügt Valneva über ein Vakzin gegen das Coronavirus, das bislang jedoch nur in Großbritannien und im Königreich Bahrain zugelassen ist. An der Börse hat das Unternehmen derzeit einen Wert von 1,3 Milliarden €.

Quartalsverlust reduziert, Prognose bestätigt

Am Morgen legte Valneva seine Finanzzahlen für das Auftaktquartal vor. Dabei meldete der Wirkstoffentwickler aufgrund sinkender Entwicklungskosten für seinen Chikungunya-Impfstoff und geringeren F&E-Ausgaben für sein Covid-19-Vakzin einen deutlich geringeren Verlust als im Vorjahr. So verzeichnete das Unternehmen beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen Januar und März einen Fehlbetrag von -18,4 Millionen € nach -28,3 Millionen € im Vorjahresquartal.

Der Umsatz ging jedoch ebenfalls leicht zurück: um 5,9% auf 21,8 Millionen €. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung beliefen sich im ersten Quartal auf 20,7 Millionen € – gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Rückgang von 25%.

Seine Finanzprognose für das laufende Jahr bestätigte das Valneva-Management. So erwartet das Unternehmen weiterhin Einnahmen zwischen 430 und 590 Millionen €, merkte jedoch an, dass „die Verteilung der Gesamteinnahmen nach Umsatzkategorien“ von den angekündigten Zahlen abweichen könnte.

Studienstart: VLA 2001 als heterogener Booster

Am späten Mittwoch gab Valneva für seinen Covid-19-Impfstoff den Start einer heterogenen Booster-Studie bekannt. Es handelt sich dabei um die erste klinische Studie, die Daten für VLA 2001 als Auffrischung nach einer Primärimpfung mit einem mRNA-Impfstoff oder einer natürlichen Corona-Infektion liefert.

Die Untersuchung wird in den Niederlanden durchgeführt und 150 Teilnehmer umfassen, die mindestens sechs Monate nach der Primärimpfung oder Infektion das Valneva-Serum als Booster erhalten. Die Veröffentlichung der Ergebnisse erwartet der Wirkstoffhersteller im dritten Quartal. Sollten die Daten positiv ausfallen, könnte der Einsatz des Totimpfoffs als heterogene Auffrischungsspritze vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen unterstützt werden.

Ende Dezember hatte Valneva bereits positive Studienresultate für VLA 2001 als homologen Booster bekanntgegeben. So zeigte eine dritte Dosis des Vakzins sieben bis acht Monate nach der zweiten Impfung mit dem Valneva-Mittel eine ausgezeichnete Immunantwort: Die Menge der Antikörper gegen das Coronavirus erhöhte sich bei den Probanden um das 42- bis 106-Fache.

Warten Impfskeptiker auf den Totimpfstoff?

Man kann davon ausgehen, dass sich VLA 2001 auch als heterogener Booster eignen wird. In sämtlichen Studien überzeugte bislang Valnevas Totimpfstoff, der sich deutlich von allen bisher verfügbaren mRNA- und Vektor-Vakzinen unterscheidet. In einen eher konventionellen Verfahren wird mit VLA 2001 ein deaktivierter Teil des Originalvirus injiziert, gegen das das Immunsystem dann Antikörper bildet.

Valneva wirbt bei Gesundheitsbehörden damit, dass sich mit ihrem Serum auch Impfskeptiker von einem Corona-Schutz überzeugen ließen. Ähnliches versprach auch der US-Konzern Novavax mit seinem Proteinimpfstoff. Der schwache Marktstart dieses Mittels in Deutschland hat jedoch deutlich gemacht, dass auf diese Dynamik keineswegs Verlass ist.

EU-Zulassung lässt auf sich warten

Vor vier Wochen ist Valneva mit der Zulassung für Erwachsene in Großbritannien schließlich der erste Durchbruch auf einem großen Markt gelungen.

Für die Europäische Union wartet Valneva hingegen weiterhin auf eine Zulassung. Anfang vergangener Woche mussten die Franzosen in dem Verfahren einen weiteren Rückschlag melden: Das Komitee der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hatte zusätzliche Daten und weitere Begründungen für eine bedingte Marktzulassung gefordert. Im Rahmen des heutigen Finanz-Updates hat das Unternehmen nun bekanntgegeben, dass es die Fragen der EMA beantwortet hat. Ursprünglich wollte der Wirkstoffentwickler die EU-Lizenz für VLA 2001 schon im ersten Quartal in der Tasche haben.

Aktie ein potenzieller Vervielfacher

Sollte im laufenden Quartal die EU-Zulassung und im Spätsommer die Booster-Lizenz folgen, könnte der Totimpfstoff made in France erhebliche Marktanteile ergattern. Für die Valneva-Aktie eröffnet das bei den aktuellen Kursen meiner Meinung nach ein Vervielfacher-Potenzial.

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