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TeamViewer & Vonovia: Diese Aktien stehen nächste Woche im Fokus

Simon Ruić / 30.10.22 / 9:31

Nachdem vergangene Woche die Zwischenberichte der US-Tech-Riesen reihenweise zu Kurseinbrüchen führten, sind in den kommenden Tagen einige deutsche Schwergewichte und Wachstumsunternehmen am Zug. Gegen Ende der Woche werden etwa der Fernwartungs-Spezialist TeamViewer-Aktie (WKN: A2YN90) und der Vermieter Vonovia (WKN: A1ML7J) ihre Bücher öffnen. Für Anleger ist nun die Frage: Vor den Zahlen zuschlagen oder lieber in Deckung gehen?

Quelle: canva.com

TeamViewer: Trägt das Sparprogramm Früchte?

Am kommenden Donnerstag, dem 03. November, wird das Göppinger Software-Unternehmen TeamViewer seinen Zwischenbericht für das dritte Quartal vorlegen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass das MDAX-Papier mit einem erheblichen Abschlag erworben werden kann, sowohl im Vergleich zu den IPO-Preisen als auch im Vergleich zu den Allzeithochs des letzten Jahres, als der Titel für bis zu 53,62 € gehandelt wurde.

Die Frage vor den anstehenden Q3-Zahlen lautet somit: Haben wir es hier mit einem fallenden Messer zu tun, in das man lieber nicht greifen sollte, oder mit einer potenziell lukrativen Investitionsmöglichkeit?

Aufgrund von Gewinnwarnungen und anderen Fehleinschätzungen des Managements hat das Anlegervertrauen in TeamViewer zuletzt stark gelitten. Die jüngsten Bemühungen des Vorstands, Kosten einzusparen und seine Schulden zurückzufahren, sind zwar löblich; kurzfristig werden sie jedoch nicht dabei helfen, die Finanzziele zu erreichen. Ich wäre nicht überrascht, wenn das Unternehmen bestenfalls das untere Ende seiner Q3-Prognosespanne erreicht.

Das Dienstprogramm von TeamViewer ist zwar äußerst nützlich und das Unternehmen verfügt über eine solide Nutzerbasis; das Kernproblem ist letztlich jedoch, dass die Fernwartungs-Software der Göppinger leicht replizierbar ist. Zoom, Microsoft, Cisco und Co. wollen alle ein Stück vom Kuchen haben und es ist fraglich, ob der schwäbische Noch-Branchenführer auf Dauer mit den Ressourcen-starken US-Konzernen mithalten kann.

Vonovia: Nur eine Zinswette?

Tags darauf am Freitag, dem 4. November, plant Europas größter Wohnungsvermieter Vonovia, seine Zahlen für das abgelaufene Quartal vorzulegen.

Auch bei Vonovia sind die Bewertungen der Aktie so niedrig wie schon lange nicht, insbesondere unter Berücksichtigung der M&A-Aktivitäten des Konzerns. In den vergangenen 12 Monaten ist der DAX-Titel um mehr als -60% auf Kurse um 22 € eingebrochen.

Die attraktiven Multiples, die so entstanden sind, basieren hier jedoch auf absolut soliden Fundamentaldaten. Vonovia profitiert insbesondere von einer massiven Knappheit an Mietflächen in Deutschland und Skandinavien, die sich preislich in den vergangenen 10 Jahren verdoppelt haben.

Das organische Mieten-Wachstum liegt bei +3,4% und die FFO, EBITDA, und Gewinnkennzahlen zeigen auf bereinigter Basis zweistellige Zuwächse, was sich deutlich vom eher negativen Markttrend abhebt.

Vonovia hat angesichts der gestiegenen Zinsen einen Teil seines Bestands verkauft und seine Investitionsausgaben gesenkt, nachdem in den Jahren zuvor ein aggressiver Expansionskurs verfolgt wurde.

Dennoch ist der Finanzrahmen bei Vonovia sehr solide und der Bedarf an liquiden Mitteln ist gedeckt; weder Eigen- noch Fremdkapital kommen aktuell in Frage. Zudem hat Vonovia seine Jahresprognosen jüngst bestätigt, auch in Sachen Aktionärsvergütung.

So erwartet der DAX-Konzern nicht weniger als 6,2 Milliarden € Umsatz, ein bereinigtes EBITDA von mindestens 2,75 Milliarden € bzw. einen FFO von 2,2 Milliarden €. Die Dividendenpolitik sieht eine Ausschüttung von 70% des Konzern-FFO vor, was derzeit einer Dividende von etwa 1,8 € je Aktie entspricht – eine gut gedeckte Rendite von 7%.

Ich erwarte daher, dass Vonovia am kommenden Freitag solide Q3-Ergebnisse präsentieren wird, die der Markt wohlwollend aufnehmen wird. Darüber hinaus ist der Immobilien-Titel trotz eines sich verändernden Zinsumfelds aus meiner Sicht ein veritables Investment, bei dem ich mittelfristig wieder Kurse um 50 € erwarte.

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