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Sono Motors: Ist die Aktie jetzt ein Schnäppchen?

Simon Ruić / 27.02.23 / 10:25

Die Aktien von Sono Motors (WKN: A3C7QW) sind am Freitag tief abgetaucht, nachdem das Unternehmen offiziell das Aus des Solarauto-Projekts Sion bekanntgegeben hat. Drei Viertel der Belegschaft muss nun ihren Hut nehmen. Nachbörslich kletterte der Nasdaq-Titel aber wieder hoch um über +3% auf 0,64 US$. Ist das verschlankte Start-up, das sich nun auf B2B-Geschäfte konzentriert, jetzt ein Investment wert?

Quelle: sonomotors.com

Die Solarauto-Firma Sono Motors wurde vor sechs Jahren von drei jungen Münchenern gegründet und im Herbst 2021 in den USA an die Börse gebracht. Neben dem gescheiterten „Herzensprojekt“ Sion betreibt das Unternehmen mit seiner Solar-Technik ein B2B-Geschäft.

Sion offiziell gefloppt

Seit Freitag ist es offiziell: Sonos Traum eines preiswerten und kompakten Solar-Familienautos ist vorerst begraben. Da Investoren von dem Projekt nicht zu überzeugen waren, hatten die Münchener Anfang Dezember noch eine Crowdfunding-Kampagne zur Rettung des Sion gestartet. Doch obwohl das Start-up die Aktion von 60 auf 90 Tage verlängert hat, sind am Ende nur knapp die Hälfte der anvisierten Summe von 104 Millionen € zusammengekommen.

Obwohl sich ein Scheitern der Kampagne schon vor Wochen abgezeichnet hat, reagierten Anleger entsetzt auf die Neuigkeit und ließen die Sono-Aktie am Freitag im regulären Handel um -26,19% auf 0,62 US$ abstürzen. Damit ist die Marktkapitalisierung des Unternehmens auf 58 Millionen US$ zusammengeschmolzen. Das entspricht nur noch rund 2% der 2,7 Milliarden US$, die das Start-up kurz nach seinem IPO wert war.

Kunden müssen auf Rückerstattungen warten

Sono will sich den Angaben nach nun auf das Solargeschäft mit Firmenkunden konzentrieren – so wie es die frühen Geldgeber den Münchenern ursprünglich nahegelegt haben. Dabei geht es in erster Linie um die Entwicklung von Solarzellen für Busse, Kühlanhänger oder Autos anderer Hersteller. Hier arbeiten die Münchener unter anderem mit Mitsubishi Europe oder den beiden Volkswagen-Töchtern Scania und MAN zusammen.

Durch das Sion-Aus reduzieren sich Sonos Kosten erheblich. So wird sich das Unternehmen weiteren Angaben nach von 300 der zuletzt knapp 400 Mitarbeiter trennen. Außerdem werden sich die Ausgaben für die Entwicklung von Prototypen auf einen Bruchteil verringern.

Damit werden die Münchener rund 30 Millionen € im Quartal einsparen. Diese Mittel wird das Start-up zunächst unter anderem jedoch dafür verwenden müssen, um die etwa 50 Millionen € zurückzuzahlen, die Kunden für den Sion bereits überwiesen haben. Laut Unternehmensmitteilung wird das Geld in mehreren Raten innerhalb der nächsten zwei Jahre zurückgezahlt.

Keine Selbstkritik beim Management

Verantwortlich für den Sion-Flop ist laut Vorstandschef und Mitgründer Laurin Hahn die „anhaltende Instabilität der Finanzmärkte“. Aus meiner Sicht sollte sich das Sono-Management jedoch auch an die eigene Nase packen. Denn wie ich schon in diesem Artikel beschrieben habe, haben die Münchener dicke Fehler gemacht, die sie erst in diese Zwangslage gebracht haben.

Anleger fragen sich nun: Ist die Sono-Aktie nach dem Absturz und dem Fokus auf das weniger kapitalintensive B2B-Geschäft ein Investment wert? Möglicherweise. Ich habe jedoch kein Vertrauen in die Unternehmenslenker und werde das Papier daher weiter meiden.

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