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Schaeffler: Das bedeutet die verkappte Gewinnwarnung

Simon Ruić / 20.01.22 / 11:15

Steigende Rohstoffkosten und der globale Chipmangel werden Schaeffler (WKN: 543900) speziell in seiner Autosparte noch eine Weile zu schaffen machen. Bei der gestrigen Präsentation stellte der Zulieferer sinkende Margen für den Bereich in Aussicht. Anleger quittierten die angedeutete Gewinnwarnung am vergangenen Handelstag zunächst mit Abverkäufen, sodass die Aktie um -5,54% knapp unter die 7 €-Marke fiel. Die Aktionäre wissen jedoch, dass der SDAX-Konzern nicht nur auf einem Bein steht.

Die Schaeffler AG mit Sitz in Herzogenaurach ist ein Zulieferer für die Automobil- und Maschinenbauindustrie. Der SDAX-Konzern beschäftigt an rund 200 Standorten in über 50 Ländern mehr als 83.000 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen laut Prognose einen Umsatz von 13,7 Milliarden €.

Geringere Marge in der Automobilsparte

Im Rahmen einer Investoren-Veranstaltung am gestrigen Mittwoch kündigte Schaeffler an, dass der Gewinnmargenausblick für die Sparte Automotive Technologies 2022 unter der Vorjahresprognose liegen werde. Einen konkreten Ausblick für das neue Jahr soll es im März geben.

Die angedeutete Gewinnwarnung begründete der Zulieferer damit, dass die Auswirkungen steigender Kosten, etwa für Rohmaterialien, in den nächsten Monaten zunehmen dürften. Die Aktie des Unternehmens geriet nach Bekanntwerden der Nachricht unter Druck und ging mit 6,98 € aus dem Handel – ein Tagesminus von -5,54%. Im heutigen Tagesverlauf ist der Titel zum Mittag jedoch wieder um mehr als +3% geklettert und wurde zuletzt für 7,20 € gehandelt.

In der Investorenmeldung bestätigte Schaeffler zudem den Ausblick für das abgelaufene Jahr. Der währungsbereinigte Umsatz soll demnach um über 7% wachsen, bei der um Sondereffekte bereinigten Marge für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) rechnet der Konzern mit 8 bis 9,5%. Für seine Automobilsparte stellt der Zulieferer weiterhin eine EBIT-Marge von mehr als 6% in Aussicht.

Industriebereich stark gewachsen

Die Umsatzprognose für den Gesamtkonzern musste Schaeffler im November von zuvor 11% anpassen. Dass der Gewinnmargenausblick hingegen aufrechterhalten werden konnte, haben die Herzogenauracher ihrem erfolgreichen Industriegeschäft zu verdanken. Der Bereich, für den das Unternehmen etwa Lager für Windkraftanlagen und Flugzeugturbinen herstellt, ist im dritten Quartal stark gewachsen.

Zulieferern droht der nächste Teile-Engpass

Die gegensätzliche Entwicklung der beiden Unternehmensbereiche zeigt: Die steigenden Rohstoffpreise und der Halbleitermangel infolge der Corona-Pandemie haben in der Autoindustrie vor allem Zulieferer wie die Schaeffler AG unter Druck gesetzt.

Bei den Automobilherstellern hingegen brachen die Absatzzahlen zwar teilweise ein; die Gewinne in der Branche sprudelten jedoch. Der Grund: Die höheren Preise für Neu- und Gebrauchtwagen haben die geringere Anzahl verkaufter Fahrzeuge wettgemacht. BMW, Daimler und Co. konnten sich zudem einfach auf besonders lukrative Modelle konzentrieren.

Angesichts der hochfahrenden E-Mobilität zeichnet sich für die Zulieferer zudem der nächste Teile-Engpass ab: Batterien.

Was für die Schaeffler-Aktie spricht

Der Preis und die Dividende sprechen derzeit jedoch eindeutig für die Schaeffler-Aktie. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im 5er-Bereich und einer Umsatzbewertung (KUV) von unter 0,1 ist der SDAX-Titel vergleichsweise äußerst günstig.

Zudem lieferte der Konzern seinen Aktionären bereits 2020 eine respektable Dividende von 3,66%, die nach Analystenmeinung in den Folgejahren auf rund 6, 7 und 8% wachsen wird. Mit solchen Renditen lässt es sich als Anteilseigner aushalten, selbst wenn Mangelsituationen den Kurs weiter belasten sollten.

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