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Nel ASA: Nimmt das denn nie ein Ende?

Simon Ruić / 07.03.23 / 12:44

Die Aktien von Nel ASA (WKN: A0B733) stürzen nach einer Kapitalerhöhung des Unternehmens um fast -9% auf 14,96 NOK ab, was in etwa dem Abschlag der Privatplatzierung entspricht. Das neuste Finanz-Update gibt Anlegern derweil Hoffnung, dass der Wasserstoff-Player seinen rasanten Cashburn bald eindämmen kann.

Bildquelle: stock.adobe.com/malp

Nel ASA ist ein global operierender Wasserstoff-Spezialist mit Sitz im norwegischen Oslo. Das Unternehmen ist unabhängig von speziellen Anwendungsbereichen des Gases und deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab – von der Produktion über den Vertrieb bis zu Tankstellen. An der Börse hat der Konzern aktuell einen Wert von umgerechnet 2,2 Milliarden US$.

108 Millionen neue Aktien verkauft

Nachdem Nels Cash-Bestand 2022 trotz Kapitalmaßnahmen von 3,15 auf 2,73 Milliarden norwegische Kronen (NOK) dahingeschmolzen ist, hat sich das Unternehmen nun wieder mit frischen Barmitteln eingedeckt.

Wie der Wasserstoff-Player am späten Montag bekanntgab, hat er durch eine Privatplatzierung 1,61 Milliarden NOK eingenommen. Die Norweger haben demnach 108 Millionen neue Aktien zum Stückpreis von 14,90 NOK ausgegeben, was gegenüber dem letzten Schlusskurs einem Abschlag von -9% entspricht. Den Teilnehmern des Offerings bietet Nel darüber hinaus den Verkauf von weiteren 10 Millionen Aktien an.

Der Elektrolyseur-Hersteller will die Platzierungserlöse den Angaben nach verwenden, um das Herøya-Werk auszubauen oder den Bau der geplanten neuen US-Fabrik teilweise zu finanzieren.

Die Nel-Aktie ist nach Bekanntgabe der Kapitalerhöhung wenig überraschend am Dienstag Richtung Platzierungspreis eingebrochen – bis zum Mittag um -8,6% auf 14,97 NOK. Für bestehende Aktionäre, die freilich kein Bezugsrecht hatten, ist der Wert ihrer Anteile einmal mehr verwässert worden.

Verluste und Auftragsbestand weiten sich aus

Die Geschäftszahlen, die Nel vor einer Woche vorgelegt hat, haben bereits nahegelegt, dass das Unternehmen bald wieder den Kapitalmarkt anzapfen würde. Der Cashburn hatte sich nämlich wieder massiv ausgeweitet. Auf Stufe EBITDA stand für das Gesamtjahr 2022 letztlich ein Verlust von -780 Millionen NOK zu Buche – fast zwei Drittel mehr als im Vorjahr. Die Nettoverluste haben sich sogar um 168% auf -721 Millionen NOK erhöht, womit die Norweger die Konsensschätzungen meilenweit verfehlt haben.

Es gab in dem Finanzbericht jedoch auch Lichtblicke: So stiegen die Umsätze im Schlussquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund zwei Drittel auf 414 Millionen NOK, obwohl Analysten mit einem leichten Minus gerechnet hatten. Zudem wächst der Auftragsbestand weiter rasant: Zum Jahresende hat er sich im Vorjahresvergleich auf 2,61 Milliarden NOK mehr als verdoppelt.

Fazit: An der Seitenlinie bleiben

Die positiven Überraschungen aus dem Finanz-Update unterstreichen Nels hohe Wachstumschancen. Die Kosten für Rohstoffe, Energie, Personal und F&E bekommt das Unternehmen aber einfach nicht in den Griff, weshalb es auch mindestens in den kommenden 24 Monaten auf den Kapitalmarkt angewiesen sein wird.

Ich persönlich verspüre daher keine Eile, mein Geld bei den Norwegern oder in irgendein anderes Wasserstoff-Asset zu investieren.

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