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Gazprom-Aktie: Nichts geht mehr!

Frank Giarra / 02.03.22 / 11:28

Rien ne va plus, heißt es beim Roulette, nichts geht mehr. Genau das ist bei der Aktie von Gazprom (WKN: 903276) der Fall. Nachdem das Papier infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine zuletzt schon abgestürzt war, ist es nun gar nicht mehr handelbar. Wir hatten rechtzeitig vor der Möglichkeit einer solchen Entwicklung gewarnt. Gibt es irgendeinen Hoffnungsschimmer?

Gazprom ist das weltweit größte Erdgasförderunternehmen und mit rund 81 Milliarden US$ Marktkapitalisierung eines der größten Unternehmen Europas. In Russland ist Gazprom mit rund 473.800 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber des Landes.

Kursabsturz in London um -96%

Schnäppchenjäger und Zocker trauen heute Morgen ihren Augen kaum: An der Börse in London steht bei den Gazprom ADR ein Totalabsturz von -96,3%, Kurs 0,0281 US$, zu Buche.

Ich gebe zu, dass ich versucht habe, den Zock des Jahrhunderts zu starten. Doch an sämtlichen Handelsplätzen bin ich bei der Orderaufgabe gescheitert, selbst via SD-Broker Cap Trader, mit dem man eigentlich an 80 Börsen weltweit handeln kann.

An der Deutschen Börse werden seit heute keine Anleihen, Aktien oder Derivate aus Russland mehr gehandelt. Das hatte der Betreiber bereits am Dienstag mitgeteilt. Begründung: „öffentliches Interesse“. Wann oder ob überhaupt der Handel wieder aufgenommen wird, steht in den Sternen. Bekanntlich hat der Westen schwerwiegende Sanktionen gegen Russland verhängt.

Selbst an der Heimatbörse von Gazprom, der MOEX in Moskau, läuft nichts mehr. Das hätte der russische Präsident Wladimir Putin wohl nicht für möglich gehalten.

Für das eigentlich wirtschaftlich kerngesunde und vor dem Ukraine-Krieg an der Börse mit einem geschätzten EV/EBITDA von 2,5 günstig bewertete Unternehmen Gazprom sind schwere Zeiten angebrochen. Die Gas-Pipeline Nord Stream 2 ist auf Eis gelegt worden und wird wohl niemals in Betrieb gehen. Der niederländisch-britische Ölkonzern Shell hat verkündet, seine Zusammenarbeit mit Gazprom einzustellen. Der österreichische Energiekonzern OMV distanziert sich ebenfalls von dem russischen Konzern.

Was können Aktionäre jetzt tun?

Anteilseignern, die sich nicht rechtzeitig von ihren Gazprom-Papieren verabschiedet haben, bleibt eigentlich nur eines übrig: Geduld haben. Das Hoffen und Bangen, ob die Aktien wieder irgendwann gehandelt werden können, dürfte wohl auf jeden Fall so lange weitergehen, wie der Krieg in der Ukraine läuft.

Was danach vom Scherbenhaufen übrig geblieben ist, sprich welchen Wert das Unternehmen Gazprom nach Beendigung des Krieges noch haben wird, lässt sich derzeit in keiner Weise abschätzen. Von daher bin ich eigentlich froh, dass ich mit meinem Zockversuch gescheitert bin...

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