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Deutsche Bank-Aktie stürzt ab: Was ist da los?

Frank Giarra / 02.02.23 / 9:55

Trotz beeindruckender Geschäftszahlen stürzt die Aktie der Deutschen Bank (WKN: 514000) heute um -4% auf 11,74 € ab. Allerdings hatte das Papier seit den September-Tiefs bei 7,65 € eine starke Performance hingelegt und um +60%  zugelegt. Müssen sich Anleger angesichts des heutigen Kurssturzes Sorgen machen? Oder wird die Rallye durch die jüngsten Zahlen des Instituts sogar befeuert?

Die Deutsche Bank ist nach Bilanzsumme und Mitarbeiterzahl das mit Abstand größte Kreditinstitut Deutschlands. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main ist als Universalbank tätig und unterhält bedeutende Niederlassungen in London, New York City, Singapur, Hongkong und Sydney. Aktuell kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von rund 24 Milliarden €.

Konzernumbau trägt Früchte

Nach langen Jahren der Tristesse bereitet die Aktie der Deutschen Bank ihren Anteilseignern wieder Freude. Der von Konzernchef Christian Sewing im Sommer 2019 eingeleitete Umbau des Konzerns trägt immer deutlicher Früchte. Das spiegelt sich in den Geschäftsergebnissen und im Kursverlauf der Aktie wider.

Höchster Gewinn seit 15 Jahren

Das Geldinstitut präsentiert heute für 2022 den höchsten Unternehmensgewinn seit 15 Jahren. Um satte 65% ist der Gewinn vor Steuern auf 5,6 Milliarden € gesprungen. Der Jahresüberschuss hat sich mehr als verdoppelt auf 5,7 Milliarden €, das ist ebenfalls der höchste Wert seit 2007.

Unterm Strich bleiben 5 Milliarden € übrig nach 1,9 Milliarden € im vergangenen Jahr, weil noch Zinszahlungen an Inhaber nachrangiger Anleihen abgezogen werden müssen. Dabei profitierten die Frankfurter von einem 1,4 Milliarden € Steuervorteil aus einer Anpassung der Bewertung von latenten Steueransprüchen aufgrund der starken US-Performance.

Der Nettoumsatz hat im Jahresvergleich um 7% auf 27,2 Milliarden € zugelegt. Die zinsunabhängigen Aufwendungen gingen um 5% auf 20,4 Milliarden € zurück. Beim Kosten-Ertrags-Verhältnis berichtet das Geldhaus von 75% gegenüber 85 % im Jahr 2021.

Wichtigste Finanzziele erfüllt

Ihre wichtigsten Finanzziele für 2022 sieht die Deutsche Bank als erfüllt an, zum Beispiel bei der harten Kernkapitalquote von 13,1% oder bei der Verschuldungsquote von 4,6%.

Sogar sein Renditeziel übertraf das Institut, die Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital kletterte auf 9,4% und lag damit sowohl höher als die prognostizierten 8% als auch die Erwartungen der Analysten.

Konzernchef Sewing zufrieden

Konzernchef Christian Sewing stellt zufrieden fest:

In den vergangenen dreieinhalb Jahren haben wir die Deutsche Bank erfolgreich transformiert. Durch die Neuausrichtung unseres Geschäfts auf unsere Kernkompetenzen sind wir deutlich profitabler, ausgewogener und kosteneffizienter geworden.

Was jeder Anleger gerne hören dürfte, ist die Bekräftigung Sewings, man sei gut gerüstet, „um in den kommenden Jahren nachhaltiges Wachstum und Renditen für die Aktionäre zu erzielen“.

Ausblick bis 2025 bestätigt

Der Vorstand bestätigt auch die Finanz- und Kapitalziele bis 2025. Angestrebt wird eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von mehr als 10%. Der Umsatz soll jährlich um 3,5 bis 4,5% wachsen. Und an die Aktionäre sollen bis 2025 8 Milliarden € ausgeschüttet werden (inklusive Geschäftsjahre 2021, 2022)  bei einer Ausschüttungsquote von 50%.

Dividende wird erhöht

Apropos Ausschüttung: Die Bank kündigt an, für das Geschäftsjahr 2022 wieder eine Dividende zu zahlen. Vorgeschlagen werden 0,30 € nach 0,20 € vor einem Jahr. Das ist zwar bei einem Kurs von 12 € nur eine bescheidene Dividendenrendite von 2,5%, doch immerhin gibt es erneut eine.

Aktie hat weiteres Potenzial

Ich muss einräumen, dass mich die Erfolge der Deutschen Bank in dieser Form überraschen. Aber das geht auch den meisten Analysten so. Der Umbau des Konzerns ist besser und schneller gelungen als erwartet.

Trotz der jüngsten Kursrallye ist der Konzern an der Börse mit 24 Milliarden € noch recht moderat bewertet. Vom heutigen Rücksetzer sollten sich Anleger nicht beirren lassen, Gewinnmitnahmen waren zu erwarten („sell on good news“).

Zwar bin ich grundsätzlich kein Fan von deutschen Finanztiteln. Doch die Aktie der Deutschen Bank hat meiner Meinung nach weiteres Kurspotenzial, zumal die Zinsen im Euro-Raum weiter steigen.

Sollte es Kursrücksetzer geben, könnte man diese also zum Einstieg nutzen. Wobei Anleger auch im Kopf behalten sollten, dass der DAX seit Jahresbeginn schon sehr kräftig zugelegt hat.

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