CureVac-Aktie +32%: BioNTech kauft den deutschen Rivalen!

Milliardendeal

Buyout-Hammer zur Mittagszeit: Das Mainzer Biotech-Unternehmen BioNTech will den deutschen Rivalen CureVac übernehmen. Eine entsprechende Transaktion wurde vor Kurzem angekündigt. Während die CureVac-Aktie vorbörslich direkt um +32% zulegt, gewinnt die von BioNTech nur leicht. Was bedeutet der Milliardendeal für Aktionäre beider Unternehmen?

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Strategische Transaktion

Das Biotech-Unternehmen BioNTech plant einen Milliardendeal. Am Donnerstagmittag gaben die Mainzer den Abschluss eines bindenden Kaufvertrags (definitive Purchase Agreement) bekannt, im Rahmen dessen sie beabsichtigen, alle Aktien an CureVac zu erwerben.

Im Rahmen der Umsetzung des Kaufvertrags wird jede CureVac-Aktie in BioNTech-ADSs getauscht. Jeder CureVac-Aktie wird dabei ein Wert von etwa 5,46 US$ zugemessen, sodass sich für CureVac eine implizierte Bewertung von rund 1,25 Milliarden US$ ergibt (vorbehaltlich etwaiger Anpassungen).

Das Umtauschverhältnis ermittelt sich nach Angaben der Mainzer anhand des volumengewichteten 10-Tage-Durchschnittskurs (volume-weighted average price, „VWAP“) der BioNTech-ADSs vor dem fünften Handelstag vor dem Ablauf des Angebots. Das Umtauschverhältnis unterliegt folgendem Anpassungsmechanismus: Falls der VWAP der BioNTech-ADSs über 126,55 US$ liegt, beträgt das Umtauschverhältnis 0,04318. Falls der VWAP unter 84,37 US$ liegt, beträgt das Umtauschverhältnis 0,06476.

Nach Abschluss der Transaktion werden CureVac-Aktionäre voraussichtlich zwischen 4% und 6% an BioNTech halten.

Hintergrund des Milliardendeals

Den Hintergrund des Millardendeals beschreibt der Käufer so: „Mit der Übernahme stärkt BioNTech ihre Fähigkeiten in der Erforschung, Entwicklung, Herstellung und Kommerzialisierung von mRNA-basierten Krebsimmuntherapie-Kandidaten.“ Die Transaktion stelle den nächsten Meilenstein in der Umsetzung der eigenen Onkologie-Strategie dar.

Die Transaktion zur Übernahme aller CureVac-Aktien solle zwei hochgradig komplementäre Unternehmen mit Sitz in Deutschland zusammenbringen und auf BioNTechs bestehender Erfolgsbilanz und etablierter Position in der weltweiten mRNA-Industrie aufbauen.

CEOs verfolgen große Pläne

Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von BioNTech, kommentierte:

Diese Transaktion ist für uns (...) eine Investition in die Zukunft der Krebsmedizin. Unser Ziel ist es, die Entwicklung von innovativen und transformativen Krebsbehandlungen voranzutreiben und in den kommenden Jahren neue Behandlungsstandards für verschiedene Krebsarten zu etablieren.

Sein Pendant Dr. Alexander Zehnder, CEO von CureVac, ließ verlauten:

Seit über zwei Jahrzehnten verfolgen beide Unternehmen ähnliche Ziele und sind dabei oft Herausforderungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln angegangen. Mit dieser Transaktion wollen wir komplementäre wissenschaftliche Kompetenzen, proprietäre Technologien und Fertigungskompetenz im Bereich mRNA unter einem Dach vereinen.

BioNTech wird nun nach eigenen Angaben mit der Ausarbeitung eines Integrationsplans beginnen, der im Einklang mit der laufenden konzernweiten strategischen Transformation sei. Nach Abschluss der Transaktion werde die operative Tochtergesellschaft von CureVac eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von BioNTech. Als Teil dieser Integration werde BioNTech den hochmodernen Forschungs- und Produktionsstandort von CureVac in Tübingen in sein Netzwerk eingliedern.

Was bedeutet das für die beiden Aktien?

CureVac-Aktionäre dürfen heute die Sektkorken knallen lassen: Die vorbörsliche Kursexplosion um +32% auf 5,38 US$ liegt bereits sehr nah am veröffentlichten Kaufangebot der Mainzer über 5,46 US$ je Aktie. Insofern ist hier natürlich das Ende der Fahnenstange so gut wie erreicht – ein glimpfliches Ende nach dem Aderlass in den vergangenen beiden Jahren.

BioNTech untermauert mit der Transaktion seinen Anspruch, auf dem Gebiet der Krebsforschung ein weltweit anerkannter und erfolgreicher Player zu werden. Die Mainzer verfügen bereits über eine beeindruckende Pipeline in der Onkologie und kaufen sich nun zusätzliche Expertise ein.

Meiner Meinung nach wird das dem Aktienkurs von BioNTech mittel- bis langfristig auf jeden Fall zugutekommen, denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es angesichts der geballten Forschungspower nicht mehrere Medikamentenkandidaten zur Zulassung schaffen. Wer den Markt und die exorbitanten Preise für Krebsmedikamente kennt, kann das Umsatz- und Gewinnpotenzial ermessen. Aber: Noch ist es nicht soweit, Aktionäre müssen einen langen Atem mitbringen.

Spannender Biotech-Report

Passend dazu: Unser exklusiver Report „Die 200-Milliarden-Dollar-Pille“ präsentiert zwei vielversprechende Aktien aus dem Biotech-Bereich, die im Markt für Abnehmpräparate große Sprünge machen dürften.

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ℹ️ CureVac und BioNTech in Kürze

  • CureVac (WKN: A2P71U) mit operativer Zentrale in Tübingen erforscht und entwickelt Arzneimittel auf Grundlage des Botenmoleküls mRNA. Auf diesem Gebiet forscht auch BioNTech (WKN: A2PSR2) mit Sitz in Mainz.
  • Beide Biotech-Unternehmen notieren an der US-Technologiebörse Nasdaq. CureVac wird in dem Deal mit 1,25 Milliarden US$ bewertet. Die Marktkapitalisierung von BioNTech beläuft sich auf etwa 25,3 Milliarden US$.

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