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Block -20%: So sollten Anleger auf die Shortseller-Attacke reagieren

Simon Ruić / 23.03.23 / 16:50

Alarmstufe Rot für die Aktionäre von Block (WKN: A143D6): Die US-Aktie ist am Donnerstag zum bis zu -20% abgestürzt, nachdem ein namhafter Leerverkäufer schwerwiegende Vorwürfe gegen den Bezahldienstleister erhoben hat. Muss man die Anschuldigungen ernst nehmen oder bietet sich bei dem chronisch überteuerten Nasdaq-Titel nun eine Einstiegsgelegenheit?

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Block (ehemalig Square) mit Sitz in San Francisco ist ein Anbieter von Finanzdienstleistungen und Mobile-Payment. Unternehmenslenker ist der Twitter-Gründer Jack Dorsey. Der Nasdaq-Konzern hat kürzlich eine Zweitnotiz in Australien erhalten, nachdem er das führende Zahlungsunternehmen des Landes, Afterpay, gekauft hat. Die Marktkapitalisierung des Fintechs liegt aktuell bei 35 Milliarden US$.

Hindenburg: Betrug und gefälschte Nutzerzahlen

Hindenburg Research hat wieder zugeschlagen: Die Block-Aktie ist am Donnerstag um bis zu -20% runtergerauscht, nachdem der Leerverkäufer in einem seiner berüchtigten Reports schwerwiegende Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben hat. Zur Stunde steht die Kurstafel mit einem Minus von 13,5% bei 62,80 US$.

Konkret behauptet der Shortseller, dass die Nutzerzahlen des US-Fintechs durch betrügerische Praktiken stark aufblasen seien. So hätte eine zweijährige Untersuchung des Unternehmens ergeben, dass 40 bis 75% der geprüften Accounts entweder gefälscht waren, in Betrug verwickelt oder Personen zugewiesen, die mehr als ein Nutzerkonto gleichzeitig betrieben haben.

Block habe demnach keine Skrupel, „Betrug an Verbrauchern und der Regierung zu erleichtern, Regulierungen zu umgehen, räuberische Kredite und Gebühren als revolutionäre Technologie zu tarnen und Investoren mit überhöhten Kennzahlen in die Irre zu führen.“ Darüber hinaus würde der Bezahldienst seine Kosten für die Kundenakquise viel zu niedrig angeben und damit seine Margen, für die es von Analysten gefeiert wird, künstlich aufplustern.

Mehr noch: Laut dem brandneuen Hindenburg-Bericht wendet sich Block in einem „Wildwest“-Ansatz systematisch Kriminellen zu, um ihnen Identitätsdiebstahl und andere Online-Betrügereien zu erleichtern.

Im Rahmen seiner Recherchen hat die Research-Gesellschaft eigenen Angaben nach Dutzende von Interviews mit Ex-Mitarbeitern, Partnern und Branchenexperten geführt, und die gesammelten Anschuldigungen dann selbst getestet. Demnach hat der Shortseller offensichtliche Fake-Konten bei Block erstellt mit Namen wie Elon Musk oder Donald Trump und die beantragte Cash-App-Karte in mindestens einem Fall prompt per Post erhalten.

Hindenburg ist kein Nobody

Mit diesem schonungslosen Bericht über Block hat Hindenburg einmal mehr ein heftiges Börsenbeben ausgelöst. Dabei sind Anleger mittlerweile im Bilde darüber, dass der Shortseller kein Niemand ist, der haltlose Vorwürfe verbreitet.

Unter anderem musste das Truck-Start-up Nikola nach einem kritischen Report zugeben, über die Fahrbarkeit seiner Sattelschlepper mindestens einmal gelogen zu haben. Ein anderes Hindenburg-Opfer, das nach über einem Jahr noch nicht in der Lage ist, die Betrugsvorwürfe der Research-Gesellschaft zu widerlegen, ist Standard Lithium.

Mir persönlich war immer schon Blocks hohe Krypto-Affinität ein Dorn im Auge sowie die exorbitante Bewertung des Unternehmens. Angesichts der Darstellungen im Hindenburg-Bericht bin ich nun heilfroh, dass ich trotz des starken Wachstums und des Versprechens baldiger Profitabilität bei der Fintech-Aktie an der Seitenlinie geblieben bin.

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