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BASF-Aktie: Das sind doch starke Aussichten

Simon Ruić / 08.12.22 / 12:31

Nach einer starken Herbst-Erholungsrallye hat die BASF-Aktie (WKN: BASF11) seit Mitte November wieder um knapp -10% auf 47,15 € korrigiert. Trotz der Gaspreisexlosion schafft es der Chemie-Riese aber weiterhin profitabel zu wirtschaften. Mit Blick auf das kommende Jahr wird der DAX-Konzern gegenüber seinen Rivalen einen wichtigen Trumpf ausspielen können.  

Foto: BASF SE

Die BASF SE mit Sitz in Ludwigshafen ist gemessen am Umsatz (2021: 79 Milliarden €) der größte Chemiekonzern der Welt. Allein 4% des deutschlandweiten Gesamtbedarfs an Erdgas gehen auf das Konto des Unternehmens. Angesichts der ausbleibenden Gasflüsse aus Russland und der Aussicht auf eine weitere Verschlechterung der Versorgungslage forcieren die Ludwigshafener den Umstieg auf alternative Energieträger und eine umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft.

Wachstum, trotz allem

In den zurückliegenden Monaten mussten Analysten ihre Kursziele für die BASF-Aktie zu Recht nach unten korrigieren. Die Abschreibungen der Öl- und Gas-Tochter Wintershall DEA, die durch den Russland-Ukraine-Konflikt verursachte Energiekrise und andere Probleme haben dazu geführt, dass Marktexperten den fairen Wert des DAX-Titels von 90 auf 55-60 € herabgestuft haben.

Trotz der massiven Inflation der Energiepreise, gestiegener Zinsen und Chinas Covid-19-Politik wuchs die Produktion im dritten Quartal um +2%, und der Konzern verzeichnete ein moderates Nachfragewachstum in wichtigen Kundenbereichen. Dies war vor allem in den Bereichen Logistik und Agrar der Fall, während der Bereich Infrastruktur vorhersehbar rückläufig war.

Maßnahmen gegen die Kosteninflation greifen

Vor Sondereinflüssen erzielte das Unternehmen trotz des massiven Gegenwinds bei den Inputs und der Energiepreisproblematik ein sehr solides EBIT. Besonders die nachgelagerten Segmente, die die Preise in die Höhe treiben konnten, waren sehr erfolgreich. Erdgas ist nach wie vor ein Belastungsfaktor, von dem das Unternehmen erwartet, dass er in naher Zukunft nicht verschwinden wird. Die Ludwigshafener haben jedoch mit Substitutionsmaßnahmen begonnen, die erste Ergebnisse zeigen.

Zudem hat die BASF Maßnahmen ergriffen, um permanente Kostensenkungen und strukturelle Bereiche sicherzustellen, die Einsparungen von über einer halben Milliarde € pro Jahr bringen sollen. Trotz massiver Investitionen hat der Chemie-Riese einen positiven freien Cashflow (FCF) erwirtschaftet, was viele Analysten nicht erwartet hatten, und verfügt mit einer Eigenkapitalquote von über 50% weiterhin über eine branchenführende Bilanz. Der Ausblick bleibt ebenfalls völlig unverändert, mit einem EBIT von 7,2 Mrd. € vor Sondereffekten.

Was wird aus der Dividende?

Die Fragen, die viele Analysten und Anleger beschäftigen: Wie tief und wie lange wird die Talsohle sein, bevor BASF wieder ein normales Ertragsniveau erreicht? Und könnte sich dies nicht auf die Dividende auswirken?

Eine seriöse Schätzung auf die erste Frage ist kaum möglich, doch was die Dividenden angeht: Diese sind reichlich gedeckt und wurden auch zu verlustreichen Zeiten nie angerührt. Das dürften auch die mageren Ergebnisse, die die Marktexperten für dieses und kommendes Geschäftsjahr erwarten, nicht ändern.

Neues ESG-Reglement als große Chance

Gewiss gibt es für die BASF große Herausforderungen, wobei das Hauptproblem der horrende Gaspreis sein dürfte. Auf der anderen Seite haben die Ludwigshafener durch ihre schiere Größe einen enormen Wettbewerbsvorteil in der Branche – vor allem wenn es um die Einhaltung von Vorschriften geht. So müssen Unternehmen in der Chemie-Industrie rund 7.000 Seiten an Regeln einhalten und mit den jüngsten kontinentweiten ESG-Vereinbarungen wird diese Zahl bald auf über 25.000 steigen. Bei den meisten Wettbewerbern, die nicht über die Ressourcen wie BASF verfügen, werden die Kosten für die Einhaltung der Vorschriften die Gewinnspannen erheblich schmälern.

Aktie weiter günstig wie selten

Bei BASF kann man festhalten: Trotz des Debakels mit den Nord-Stream-Pipelines und der hohen Preisvolatilität ist der DAX-Konzern nach wie vor profitabel. Sollten sich die Rahmenbedingungen bald normalisieren, wäre weit mehr drin – sowohl für das Unternehmen als auch für seine Aktionäre. Ich rechne damit, dass es innerhalb von fünf Jahren möglich ist, eine kumulierte Dividendenrendite von 50-100% zu erzielen.

Darüber hinaus ist es durchaus möglich, dass die jetzige Gelegenheit, BASF-Aktie bei Preisen um 50 € zu erstehen, so bald nicht zurückkehren wird.

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